AMERIKA/PARAGUAY - Bischöfe: “Wir müssen den Bereich der Politik evangelisieren”

Dienstag, 9 November 2021 evangelisierung   soziale lage   politik   laien   bischofskonferenzen  

Asunción (Fides) - "Wir müssen der Evangelisierung Priorität einräumen ... und dabei auch den Bereich der Politik und evangelisieren. Gemäß der Soziallehre der Kirche sollen sie ihr Land lieben und nicht nur ihre eigenen Interessen“, die betonen die Bischöfe Paraguays in der Schlussbotschaft zur Vollversammlung der paraguayischen Bischofskonferenz, in der sie zu verschiedenen Themen der Situation des Landes aus christlicher Sicht äußern.
Mit Blick auf die Lage im Land fordern die Bischöfe unter anderem eine Agrarreform und einen echten Dialog mit einem konkreten und tiefgreifenden Ansatz für die Lösung der Probleme im Zusammenhang mit dem Besitz und dem Eigentum von Land. Sie stellen auch eine "Vertiefung der Ungleichheiten" in verschiedenen Sektoren und Bereichen fest und nennen im Einzelnen Bildung, Landrecht, Gesundheit, Arbeit, indigene Völker und Bauern. "Wir befinden uns in einem sehr schwierigen Kontext, es gibt keinen klaren Vorschlag und keine angemessene Unterstützung für die Entwicklung der bäuerlichen und indigenen Familienlandwirtschaft, einer Landwirtschaft, die die Menschen ernährt; stattdessen wird eine groß angelegte Landwirtschaft für den Export bevorzugt", so die Bischöfe Dies gehe Hand in Hand mit ungerechten Steuern, prangerte die Bischofskonferenz an: "Wir sehen einen Mangel an Möglichkeiten für die Armen. Viele der von staatlichen Institutionen erlassenen Gesetze gehen zu Lasten der Ärmsten“. „Wir sind besorgt über den Mangel an Dialog und Zuhören", betonen sie.
In diesem Kontext sozialer Unruhen betonen die Bischöfe die Bedeutung der Familie als stabile Grundlage der Gesellschaft und fordern den Staat auf, sie zu fördern und zu begleiten, wobei sie die Schaffung eines Familienministeriums für angebracht halten.
Weitere Gründe zur Besorgnis sind nach Ansicht der Bischöfe die wachsende Unsicherheit aufgrund des Drogenhandels, der "öffentliche Einrichtungen durchdrungen hat und zu einer Zunahme der Gewalt führt", sowie die besorgniserregende Zunahme von Tötungsdelikten, Frauenmorden, Raubüberfällen und Überfällen. "Die Regierung und die verantwortlichen Institutionen müssen ihre Anstrengungen verdoppeln, um Ruhe und Frieden in unserem Volk wiederherzustellen", fordern die Bischöfe.
In der Schlussfolgerung der Botschaft heißt es: "Die paraguayische Bischofskonferenz schlägt vor, das Jahr 2022 den Laien zu widmen. Diese pastorale Initiative ist eine Gelegenheit, die großen Themen der nationalen und kirchlichen Realität anzusprechen und Maßnahmen zu ergreifen, die eine persönliche Umkehr und einen sozialen Wandel ermöglichen, indem sie das verstärken, was bereits in den Diözesen des Landes getan wird".
(SL) (Fides 09/11/2021)


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