AMERIKA/CHILE - Nach Referendum: Bischöfe fordern Dialog im Vorfeld der Ausarbeitung einer neuen Verfassung

Dienstag, 27 Oktober 2020 wahlen   bischofskonferenzen  

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Santiago (Fides) - Nach dem die Bürger bei dem Referendum vom vergangenen Sonntag, dem 25. Oktober, dem Vorschlag zur Änderung der Verfassung mehrheitlich zugestimmt hatten, äußert sich auch der Ständige Ausschuss der Bischofskonferenz von Chile, und bezeichnet das Referendumg als „großartiges Zeichen der Zivilisation und Teilhabe“. Auf dem neuen Weg werde „die Rolle der Bürger von grundlegender Bedeutung sein“, so die Bischöfe, die nachdrücklich dazu auffordern, den Weg des Dialogs mit Blick auf die Wahl der Delegierten, die den Vorschlag für eine neue Verfassung für Chile ausarbeiten sollen, im April 2021 fortzusetzen.
Bei einer Wahlbeteiligung von 87% stimmten 78,2% der Wähler für die Änderung der Verfassung, gegenüber 21,8%, die eine solche Änderung ablehnten. Auf dem Weg zu einer neuen Verfassung wird deren Ausarbeitung einem "Konstituierenden Konvent" anvertraut, der als Gremium ebenfalls bei dem Referendum bestätigt wurde. Es besteht ausschließlich aus demokratisch gewählten Bürgern, in gleichen Teilen Männer und Frauen, die bei einer Wahl am 11. April 2021 gewählt werden. Danach haben die Gewählten neun Monate Zeit, um den Verfassungsvorschlag zu unterbreiten. Eine Verlängerung um drei Monate kann beantragt werden. Schließlich wird eine weitere Volksabstimmung den Vorschlag mindestens 60 Tage nach seiner Vorlage genehmigen oder ablehnen müssen, wobei es eine Wahlpflicht geben wird.
In der Erklärung erinnern die Bischöfe daran, dass „die Rolle der Bürger von grundlegender Bedeutung sein wird. Wir ermutigen Menschen, Bürger und politische Organisationen, den Weg des Dialogs fortzusetzen und Ideen, Vorschläge und Werte anzuhören, die für die Entscheidung, die die Wählerschaft treffen muss, um die Delegierten im April 2021 zu wählen, von grundlegender Bedeutung sind und ausschlaggebend für den Vorschlag für eine neue Verfassung für Chile “.
Der Erklärung endet mit einem Appell an die Legislative: "Wir fordern die verschiedenen politischen Parteien auf, die Vereinbarungen, die in der Verantwortung des Kongresses liegen, zu schließen, um diesen Prozess zu begünstigen, damit er wirklich repräsentativ für die Pluralität Chiles ist."
(CE) (Fides 27/10/2020)


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