ankawa.com
Erbil (Agenzia Fides) - Der vom der US-Außenministerium für eine gemeinnützige Organisation unter Leitung des chaldäischen Erzbischof von Erbil, Bashar Warda, bereitgestellten Gelder zur Unterstützung christlicher Flüchtlinge bereitgestellt wird, beläuft sich auf fast zweieinhalb Millionen Dollar. In der Hauptstadt der Autonomen Region Irakisches Kurdistan, halten sich seit 2014 vor allem Christen auf, die ihre Häuser in Mosul und in den Dörfern der Ninive-Ebene angesichts der Offensive der dschihadistischen Milizen des selbsternannten Islamischen Staates (IS) verlassen hatten. Offiziell wurden die Hilfsgelder, die der Organisation „Ankawa Charitable Association“ zur Verfügung gestellt werden, am Donnerstag, 24. September, in der St.Josephs-Kirche in Ankawa, einem Vorort von Erbil, feierlich übergeben. An der Zeremonie nahmen Erzbischof Warda selbst und der US-amerikanische Generalkonsul im Irak, Rob Waller teil(siehe Foto). Die Auszahlung des beachtlichen Beitrags – so die Nachrichtenseite ankawa.com - folgt auf ein Treffen zwischen Erzbischof Warda und dem US-Botschafter im Irak, Matthew Toller, das bereits vor einigen Wochen in Erbil stattfand. Bereits bei diesem Treffen hatte der US-Vertreter berichtet, dass ein Teil der 204 Millionen US-Dollar, die kürzlich von den USA zur Unterstützung des Irak bereitgestellt wurden, der „Ankawa Charitable Association“ zur Unterstützung christlicher Flüchtlinge vorbehalten sein würde.
Mindestens 2.500 christliche Familien leben derzeit unter prekären Bedingungen in der Region Erbil, insbesondere im Vorort Ankawa, und scheinen derzeit nicht noch nicht bereit zu sein, in ihre Häuser und Wohnungen in Mossul und in der Ninive-Ebene zurückzukehren, die längst der Kontrolle der dschihadistischen Milizen entzogen wurden.
Am 11. Dezember nahm Erzbischof Bashar Warda an der Zeremonie im Weißen Haus teil, bei der US-Präsident Donald Trump den "Iraq and Syria Genocide Relief and Accountability Act of 2018" unterzeichnete (vgl. Fides 12/12/2018), das Gesetz, das die in den letzten Jahren von dschihadistischen Gruppen gegen Christen und Jesiden im Irak und in Syrien verübte Gewalt als "Völkermord" anerkannte. Mit diesem Gesetz verpflichtete sich die Regierung der Vereinigten Staaten, von Gewalt betroffene Gruppen humanitär zu unterstützen und die Täter zu verfolgen. Das Gesetz sieht auch die finanzielle Unterstützung der USA für Projekte zugunsten religiöser Minderheiten im Irak und in Syrien vor.
Unterdessen hatte der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako in einem Interview darauf hingewiesen, dass „Christen in den letzten Jahren im Nahen Osten Ungerechtigkeit, Gewalt und Terrorismus erlitten haben. Dies geschah aber auch ihren muslimischen irakischen Brüdern und denen anderer religiöser Glaubensrichtungen. Wir dürfen Christen nicht von anderen trennen, weil auf diese Weise eine sektiererische Mentalität gefördert wird. “
(GV) (Fides 12/12/2020)