ASIEN/INDIEN - Statue in einer katholischen Kirche in Andra Pradesh beschädigt

Donnerstag, 24 September 2020 religionsfreiheit   verfolgung   gewalt   hinduismus   christentum  

Mandapeta (Fides) – Eine Marienstatue wurden in einer katholischen Gemeinde der Erzdiözese Visakhapatnam im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh beschädigt. Die Statue befanden sich am Eingang der katholischen Kirche in Mandapeta und wurden von unbekannten Personen am vergangenen 22. September in Brand gesteckt. Wie R. P. V. Prasad, Sekretär der Diözese, gegenüber Fides berichtet wurde Anzeige erstattet und polizeiliche Ermittlungen auf den Weg gebracht.
In der vergangene Woche war es zu Übergriffen auf einen hinduistischer Tempel gekommen, wo ein Baldachin, unter dem die wichtigste hinduistische Gottheit durch die Straßen des Dorfes getragen wird, angezündet wurde. Die Ermittler vermuten deshalb, dass es sich bei dem Verbrennen der Marienstatue um eine Art Racheakt nach dem Vorfall im hinduistischen Tempel handeln könnte.
Pater Joseph Arlagadda, stellvertretender Sekretär des Rates der katholischen Bischöfe von Telugu (zu dem die Bischöfe der kirchlichen Provinzen Hyderabad und Visakhapatnam sowie die Diözese des östlichen Ritus in Telangana gehören), bemerkt gegenüber dem Fides: "Diese Taten sollen den Frieden im Distrikt stören. Wir dürfen auf Provokationen nicht eingehen". Deshalb fordert er die katholischen Gläubigen der örtlichen Gemeinde in Mandapta, die etwa 3000 Mitglieder hat, auf, Ruhe zu bewahren.
In Indien gab es im August dieses Jahres 31 Fälle von Angriffen auf christliche Gebäude und Personen. Die meisten dieser Angriffe wurden, wie die Website "MapViolence" des United Christian Forum (UCF) mitteilt, in den Bundesstaaten Uttar Pradesh in Chhattisgarh gemeldet. Die Organisation berichtet, dass die Ursachen solcher Gewalt häufig fake news oder tendenziöse Propaganda sind: Es werde beispielsweise behauptet, dass Christen versuchten, hinduistische Gläubige zu bekehren, indem sie Geld anbieten. Solche Nachrichten, die absichtlich in den sozialen Medien verbreitet werden, führten oft zu heftige Reaktionen aus. "Christliche Gläubige respektieren das Gesetz und haben sind gegenüber ihren Mitbürgern wohl gesinnt", betont die UCF.
(SD-PA) (Fides 24/9/2020)


Teilen: