ASIEN/IRAK - Chaldäische Christin leitet künftig die irakische Investitionsbehörde

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Suha al Najjar - Syriacpress.com

Bagdad (Fides) - Die chaldäische Christin Suha Daoud Elias al Najjar ist neue Präsidentin der irakischen Investitionsbehörde, die im Auftrag der Regierung an der Verwaltung der von ausländischen Investoren zur Verfügung gestellten Ressourcen für den Wiederaufbau der Volkswirtschaft in den von Konflikten heimgesuchte Gebiete beteiligt ist. Die Ernennung von Suha al Najjar ist Teil der jüngsten Umstrukturierung an der Spitze der Regierungs-, Finanz-, Verwaltungs- und Militärinstitutionen, die in den letzten Tagen vom irakischen Premierminister Mustafa al-Kadhimi vorgenommen wurde. Im Rahmen dieser Umbildung wurde auch der Gouverneur der irakischen Zentralbank ersetzt und ein neue Bürgermeisters von Bagdad ernannt.
Suha al Najjar, die aus einer chaldäischen christlichen Familie stammt, die ursprünglich aus Karamlesh in der Ninive-Ebene kommt, wurde von Premier al Kadhimi als Beraterin für wirtschaftliche Angelegenheiten ausgewählt und ist die einzige Frau, auf der vom Chef der irakischen Regierung ausgewählten Liste der Führungskräfte. Bereits m Juni hatte al Kadhimi den chaldäischen Christin Evan Faeq Yakoub Jabro zum Leiter des Ministeriums für Einwanderung und Umsiedlung von Binnenvertriebenen ernannt. Die Professorin für Biologie zeichnet sich besonders durch das besondere Augenmerk für soziale Probleme der jüngeren Generationen aus, die von der irakische Politik dominieren, normalerweise vernachlässigt werden (vgl. Fides 8/6/2020).
Mit den neuen Ernennungen sollen nach Angaben von regierungsnahen Quellen die Versprechen der Regierung im Hinblick auf Reform und Bekämpfung der Korruption eingehalten werden, die gegenüber Demonstranten gemacht worden waren, die seit über einem Jahr in irakischen Städten auf die Straße gehen. Die Proteste auf den Straßen, die zunächst durch die Gewalt der Sicherheitsapparate und paramilitärischen Gruppen gegen die Demonstranten gekennzeichnet waren, hatten nach Ansicht von Beobachtern aus dem Iran zum Sturz der vorherigen Regierung unter der Führung von Adel Abdul Mahdi geführt.
Die von Premierminister al Kadhimi angestoßenen Ernennungen an der Spitze von Regierungs-, Finanz- und Militärinstitutionen wurde unterdessen von Muqtada al Sadr, dem Anführer nach einer nach ihm benannte Bewegung, scharf kritisiert, die bei den letzten politischen Wahlen im Irak (2018) erfolgreich war. Der schiitische Politiker, der als nicht mit dem Iran in Verbindung gebracht werden will, beschuldigte die Regierung, weiterhin Ämter nach der Logik der sektiererischen Spaltung zu vergeben.
Laut von der irakischen Website „ankawa.com“ zitierten kirchlichen Quellen, traf sich Suha al Najjar am Montag, dem 14. September, mit dem chaldäischen Patriarchen Louis Raphael Sako, bevor ihre Ernennung zur Präsidentin der irakischen Investitionsbehörde veröffentlicht wurde.
(GV) (Fides 16/9/2020)


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