AFRIKA/ANGOLA - Missionar zum Lockdown: “Lockerungen wurden erneut verschoben“

Donnerstag, 23 Juli 2020 coronavirus   missionare   mission   evangelisierung   solidarietät  

Kikolo (Agenzia Fides) - „Die Lockerungen nach den Einschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19 wurden in Angola wird erneut verschoben: Wir hier im Bezirk Kikolo am Rande der Hauptstadt Luanda befinden uns seit fast fünf Monaten im Lockdown. Im Juni kündigte die Regierung das Ende der Sperrung an, beschloss dann aber infolge der täglichen Zunahme der Ansteckungsfällen, die Hauptstadt wieder vom Rest des Landes zu isolieren", so Pater Renzo Adorni, Priester der Gesellschaft für die Afrikamissionen, der als Missionar in Angola tätig ist.
„Das Problem“, so der Missionar, „ist, dass in den großen armen und dicht bewohnten Vororten von Luanda Menschen, die von Gelegenheitsjobs leben, jeden Tag etwas erfinden müssen, um mit ihrer Familie überleben zu können. Wie können Familien ohne ein festes Einkommen in ihren kleinen zehn Quadratmetern unter einem glühenden Blechdach eingesperrt leben und in den leeren Topf schauen? "
P. Adorni sagt, dass der große öffentliche Markt zusätzlich zum Straßenverkauf drei Tage die Woche wieder geöffnet wurde, natürlich mit einer Maskepflicht und Abstansregeln. Die Regeln werden jedoch nicht immer eingehalten, so dass die Polizei häufig gezwungen ist, einzugreifen.
"Die Caritasstelle der Pfarrgemeinde und die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden versuchen mit Unterstützung der Missionare der Gesellschaft der Afrikamissionen, extremes Elend zu lindern. In den verschiedenen Stadtteilen unserer Gemeinde „Bom Pastor“ haben wir etwa tausend Menschen geholfen, darunter Kranke, Witwen, Waisen, Straßenkinder, Behinderte, alleinerziehende Mütter und Ausländer. Die Schulen sind geschlossen und es geht praktisch das ganze Schuljahr (das von Februar bis Ende Oktober dauert) verloren. "
"Auch die Kirchen sind noch geschlossen, aber dank Radio Cattolica und Radio Maria Angola, die mit ihren Programmen den Glauben stärken, können die Gläubigen den Rosenkranz beten, die Messe und Katechesen hören und sich über Covid-19 und die Präventionsmaßnahmen informieren. Gott sei Dank ist bisher keiner der Gemeindemitglieder unserer Gemeinde an Covid-19 gestorben. “
„Es gibt 350 Katechumenen, Jugendliche und Erwachsene, die sich auf die Taufe vorbereit haben, und ebenso viele auf die Firmung und die nun nach dreijähriger Vorbereitung darauf warten, das Sakrament zu empfangen. Sie sollten an Ostern getauft werden. Auf die Firmung müssen wir ohnehin warten, denn wir haben immer noch keinen Bischof. Wir durften zwar in Caxito den Sitz der Diözese. die Messe mit der Segnung des Heiligen Öls feiern; aber es waren nur einige Priester und Ordensfrauen zugelassen", so der Missionar abschließend.
(RA/AP) (Fides 23/7/2020)


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