AFRIKA/ANGOLA - Erzbischof von Saurimo verurteilt Aberglauben: “Schamanen und Wahrsager untergraben die Gesellschaft”

Mittwoch, 25 Juni 2025

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Saurimo (Fides) - „Sie zerstören die Gemeinschaften, spalten die Familien und behindern die Entwicklung“, beklagt der Erzbischof von Saurimo, José Manuel Imbamba, im Gespräch mit Journalisten am Ende eines Pastoralbesuchs in den Pfarreien Unsere Liebe Frau von Fatima in Muconda und St. Theresa vom Kinde Jesu in Dala.
Er bezog sich dabei auf den großen Einfluss und die Auswirkungen, die „Schamanen, Wahrsager und Wahrsagerinnen“ auf die Bevölkerung haben, deren Kriminalisierung der Prälat forderte. „Wir haben Menschen angetroffen, deren Ehre und Würde zerstört wurden. Ich bitte die Behörden und Juristen dieses Landes, dringend einzugreifen“, sagte er.
Der Prälat beklagte, dass Schamanen „Gemeinschaften zerstören, Familien entzweien und verarmen lassen und die Entwicklung behindern. Dies ist ein sehr ernstes Problem, das sofort angegangen werden muss. Wer diesem Spektakel von Diebstahl und Lügen tatenlos zusieht, lässt zu, dass die Gesellschaft selbst zusammenbricht“.
Der Erzbischof, der sein bischöfliches Amt im Dezember 2008 in der Diözese Dundo antrat, äußerte sich besorgt über die Verbreitung des Aberglaubens in Angola. „Wir müssen uns von den Mythen und Unwahrheiten befreien, die uns glauben lassen, dass der Tod immer von jemand anderem verursacht wird. Wir müssen eine Gesellschaft des Wissens, der Wissenschaft und der Vernunft werden“, sagte der Bischof, der Vorsitzender der Bischofskonferenz von Angola und São Tomé und Príncipe (CEAST) ist.
Er verurteilte den Aberglauben, der mystische Gegenstände und Rituale als Quellen der Macht ansieht, und sagte: „Wir dürfen nicht länger in die Falle tappen und glauben, dass eine Puppe oder ein Gegenstand uns Leben, Reichtum oder Ruhm verleiht. Diese überholte Mentalität muss aufgegeben werden“. Erzbischof Imbamba kritisierte die oft gebildeten Menschen, die sich an solchen Praktiken beteiligen oder sie tolerieren: „Jene so genannten Ärzte und Akademiker, die immer noch an diesem Aberglauben festhalten, sind noch nicht frei von der Finsternis der Unwissenheit. Sie bleiben kulturell versklavt“.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass die Behörden tatenlos zusehen, wie diese Leute friedliche Bürger verletzen und unter dem Vorwand des Fetischismus in Privateigentum eindringen. Das muss aufhören“, so der Erzbischof abschließend. „Dieses Problem wird von der Justiz oft übersehen. Kultur sollte befreien, nicht unterdrücken“, fügt der Vorsitzende der Bischofskonferenz hinzu, der seit der Inbesitznahme des Erzbistums im Juli 2011 die Erzdiözese Saurimo leitet. „Die Behörden müssen zusammenarbeiten und die Juristen anweisen, dieses Phänomen zu verurteilen“.
(AP) (Fides 25/6/2025)


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