ASIEN/KASACHSTAN - Covid-19-Pandemie gefährdet Erneuerung der Aufenthaltserlaubnis für Missionare

Samstag, 20 Juni 2020 missionare   coronavirus   pastorale   religiöse minderheiten   religion   religionsfreiheit   menschliche entwicklung  

Almaty (Fides) - In Kasachstan tätige Missionare könnten sowie alle auf dem Staatsgebiet anwesenden Ausländer aufgrund der neuen Einreisebestimmungen zur Eindämmung der Verbreitung von Covid-19 Probleme mit einer Aufenthaltsgenehmigung für das zentralasiatische Land haben. Dies berichtet Pater Guido Trezzani, der als Missionar in Kasachstan in Talgar bei Almaty tätig ist.
Der Missionar, der unter anderem auch Caritas Kasachstan leitet bemerkt: "Es gibt ein großes Fragezeichen bezüglich unserer zukünftigen Präsenz in Kasachstan: Es ist eine noch unklare Situation, die sich jeden Tag ändert, im Moment haben wir keine Gewissheiten. Wir wissen nur, dass am 10. Juli das Moratorium abläuft, das die Rückkehr in die Herkunftsländer ohne für Ausländer ermöglicht, deren Visum in der ersten Phase der Gesundheitskrise abgelaufen war und diejenigen, die dank des sogenannten 30-Tage-Aufenthalts hier waren. Diese Bestimmung ermöglicht es Bürgern aus 57 Ländern, Kasachstan bis zu einem Monat ohne Visumpflicht zu besuchen und wurde vom 1. Mai bis zum 1. November 2020 ausgesetzt. Jeder, dessen Visum abläuft, soll nun in das eigene Herkunftsland zurückkehren und muss die Erneuerung des Visums beantragen aber im Moment hat es den Anschein, dass keine kasachische Botschaft in der Welt das Dokument ausstellt. Mein Visum läuft beispielsweise Anfang September ab und ich muss wahrscheinlich bis auf weiteres nach Italien zurückkehren. "
 Der jüngste Anstieg der Zahl der Infizierten (darunter auch der frühere Premierminister Nursultan Nasarbajew) trägt zur Verschlechterung der bereits verwirrtenden bürokratischen Situation bei. Angesichts eines neuen Höchstands der Covid-19-Fälle einen Monat nach Beendigung der Corona-Maßnahmen beschlossen kasachischen Behörden einen erneuten Lockdown für die Städte Nur-Sultan, Almaty und Karaganda andere kleinere Städte.
„Die Situation scheint sich in den letzten Tagen verschlechtert zu haben. Unsere Zahlen sind viel niedriger als in anderen Regionen der Welt, aber mit der Zunahme der Neuinfektionen kehren wir zu strengen Maßnahmen zurück. Bereits für dieses Wochenende wurden Parks und Einkaufszentren geschlossen, während den über 65-Jährigen verboten wurde, das Haus zu verlassen ", bemerkt Trezzani.
Die neuen Eindämmungsmaßnahmen könnten auch die Eröffnung eines Tageszentrums für Kinder mit Down-Syndrom verlangsamen, das von der Caritas Kasachstan in der Stadt Almaty auf den Weg gebracht wurde und von den örtlichen Behörden finanziert wird. In diesem Zusammenhang erklärt der Missionar: "Anfang des Jahres haben wir uns mit Vertretern der Stadtverwaltung getroffen, die wir gebeten haben, unsere Arbeit mit behinderten Kindern zu unterstützen. Vor einigen Wochen haben wir eine Bestätigung der Finanzierung bis zum 31. Dezember erhalten. Wir mussten in wenigen Tagen Dokumente, Verträge und Hygieneverfahren vorbereiten. Geplant war die Eröffnung am 18. Juni. Wir werden das Zentrum ein paar Tage zu später eröffnen, es sei denn, die Situation verschlechtert sich so sehr, dass es im Land zu einer weiteren vollständig Schließung kommt", so der Missionar abschließend.
In Kasachstan gibt es vier katholische Diözesen mit insgesamt 70 Pfarreien mit 91 Priestern,, darunter 61 Diözesan- und 30 Ordenspriester. Nach offiziellen Angaben des kasachischen Außenministeriums sind von den mehr als 17 Millionen Einwohnern des Landes etwa 26% Christen und davon 1% Katholiken.
(LF-PA) (Fides 20/6/2020)


Teilen:
missionare


coronavirus


pastorale


religiöse minderheiten


religion


religionsfreiheit


menschliche entwicklung