Caracas (Fides) - Die Spannungen zwischen Brasilien und Venezuela nehmen zu, nachdem der venezolanische Botschafter bei den Vereinten Nationen (UN), Samuel Moncada, am vergangenen Dienstag, dem 16. Juni, der Regierung unter Jair Bolsonaro "wegen krimineller Nachlässigkeit angesichts der Pandemie” kritisierte, “die das Leben von Millionen von Menschen in Brasilien und auf dem gesamten Kontinent gefährdet".
In einem Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, schreibt Moncada: "Bolsonaro hat Brasilien absichtlich in eine humanitäre Katastrophe gestürzt, mit über 20 Prozent aller Infektionen auf dem Kontinent und über 10 Prozent weltwiet. Brasilien steht nach den Vereinigten Staaten an zweiter Stelle was die Zahl der Opfer anbelang. "
Der venezolanische Diplomat fügte hinzu, dass es allein in den beiden brasilianischen Grenzstaaten Amazonas und Roraima mehr als 62.000 Infizierte gibt, wähernd ganz Venezuela nur 3.062 Fälle hat. "Bolsonaros Verachtung für das Leben seines Volkes ist eine Bedrohung für das angrenzende Venezuela und für mehr als neun Länder in der Region", betonte er.
Unterdessen wanr der Indigenen Missionsrates (CIMI) vor der alarmierende Situation der Ureinwohner in Brasilien. Nach Angaben des Vereins der Indigenen Völkere in Brasilien (APIB) gibt es mehr als 5.000 Infizierte und etwa 300 Tote unter der indigenen Bevölkerung.
Die Situation wäre wahrscheinlich noch tragischer sein können, wenn die indigenen Gemeinden ihre Gebiete nicht mit Beginn der Pandemie abgeschottet hätten. Das CIMI bestätigt jedoch, dass "die Infektionen sich auf Manaus ausgebreitet haben und sich weiterhin in den Regionen Alto y Medio Solimões, Vale do Javari, Rio Negro im Bundesstaat Amazonien verbreitenb" sowie in den Bundesstaaten Roraima, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Pará, Maranhão, Ceará, Pernambuco und an der Südküste Brasiliens. "In all diesen Regionen ist das Virus bereits in den Dörfern verbreitet", warnt der Rat.
Angesichts dieser Tatsachen beklagt der CIMI "Ignoranz und mangelnden Engagements der Behörden", und die Missachtung des Präsident Jair Bolsonaro und seiner Regierung, einschließlich des Ministers für Bildung und Umwelt gegenüber indigene Völkern.
(CE)(Fides 19/06/2020)