AFRIKA/NIGERIA- Bischof Kukah: „Die Demokratisierung der Entwicklung führt zur Entwicklung der Demokratie“

Mittwoch, 26 März 2025 demokratie   bischöfe   entwicklung   gerechtigkeit  

Abuja (Fides) - „Demokratie ist eine fortschreitende Entwicklung. Die Demokratie gibt einem die Möglichkeit zu beweisen, ob man versagt hat, und gibt einem eine größere Chance, frühere Fehler zu korrigieren“, so Bischof Matthew Hassan Kukah von Sokoto, in seiner Rede auf der Konferenz zur Feier des 60. Geburtstags von Emeka Ihedioha, dem ehemaligen Gouverneur des Staates Imo, die am 24. März in Abuja stattfand.
„Die US-Verfassung wurde ursprünglich mit der Absicht geschrieben, das Eigentum der Weißen zu schützen“, erklärte Bischof Kukah, doch im Laufe der Zeit seien Änderungen vorgenommen worden, die die Bürgerrechte auf die gesamte Bevölkerung ausweiteten.
Bischof Kukah betonte weiter, dass die Afrikaner ein System geerbt haben, „das nicht unseres ist, aber wir können nicht sagen, dass es für uns nicht relevant ist“. Der Bischof von Sokoto stellte in diesem Zusammenhang die Frage, ob es „Unterschiede zwischen der Demokratie in Asien und der Demokratie in Afrika gibt“. Die Antwort liege darin, wie gut es dem demokratischen System gelinge, die Entwicklungsbedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen. „Die Demokratisierung der Entwicklung führt zur Entwicklung der Demokratie“, betont Bischof Kukah. „Dies geschieht, wenn man sich für eine gerechte Demokratisierung der Entwicklung entscheidet und nicht jede Einrichtung, Universität, medizinische Schule oder was auch immer in sein Dorf bringt“ und den Rest des Landes ignoriert. Eine Praxis, die häufig von afrikanischen Führern angewandt wird, die ihre Heimatregionen auf Kosten der anderen bevorzugen.
Der Bischof betonte, dass „unser Streben nach einer demokratischen Gesellschaft zu einer leeren Suche wird, wenn wir nicht über einen Mechanismus verfügen, mit dem wir unser Wachstum messen können“.
Der ehemalige Präsident Olusegun Obasanjo betonte hingegen in seiner Rede, dass „die Demokratie in Afrika gescheitert ist, weil sie nicht afrikanisch ist“. Nach Ansicht des ehemaligen Präsidenten befindet sich das aus dem Westen importierte demokratische Modell in einer Krise, weil es nicht mit den afrikanischen Werten, der Kultur und der Lebensweise übereinstimmt. Obasanjo betonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit eines auf Afrika ausgerichteten demokratischen Systems, das wirklich dem Volk und nicht nur einer privilegierten Elite zugutekommt: „Demokratie sollte ein Regierungssystem sein, das alle Menschen zufrieden stellt, nicht nur einige wenige. Doch was haben wir heute? Eine Regierung von einer kleinen Anzahl von Menschen für eine kleine Anzahl von Menschen, während die Mehrheit ihrer Bedürfnisse beraubt wird“.
(L.M.) (Fides 26/3/2025)


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