AMERIKA/NICARAGUA - Außerordentliche Sitzung der Organisation der Amerikanischen Staaten: “Wir müssen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gewährleisten“

Dienstag, 26 November 2019 krisengebiete   soziale lage   politik   menschenrechte   ortskirchen  

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Managua (Fides) – "In Nicaragua muss die bürgerliche und politische Freiheit, der Frieden und die Gerechtigkeit wiederhergestellt und das Land neu institutionalisiert werden, um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu gewährleisten", so fasst der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten, Luis Almagro, die Ergebnisse der außerordentliche Sitzung der OAS Nicaragua zusammen, die gestern im OAS-Hauptquartier in Washington stattfand.
Um eine außerordentliche Tagung des Ständigen Rates der OAS hatten aufgrund der ernsten Lage in Nicaragua die Vertreter von Argentinien, Kanada, den Vereinigten Staaten, Jamaika und Paraguay gebeten. Im Rahmen der Sitzung wurde der von einer Sonderkommission erstellte Bericht über die Lage des Landes vorgestellt (siehe Fides, 20/11/2019).
Vor dem Ständigen Rat der OSA berichtete unter anderem Verónica Ordóñez Obando, die Ehefrau eines der politischen Gefangenen in Nacaragua, über die Situation der insgesamt über 150 politischen Gefangenen im Land. Sie erzählte von den Drohungen, die auch Familienmitglieder erhalten und von den Bedingungen, unter denen sich die Inhaftierten befinden. Susana López und Francys Valdivia, Vertreterin der Gruppe "Madres De Abril", beklagt vor dem Ständigen Rat, dass ihre Söhne im Gefängnis seien, nur weil sie gegen die Regierung und für die Demokratie protestiert hätten. Ein Studentenvertreter schilderte die Notlage junger Menschen in Nicaragua. Zu den bewegendsten Aussagen gehörte der Bericht der Voristzenden der Stiftung für Menschenrechte in Nicaragua, Bianca Jagger, die erklärte, dass Präsident Ortega Ärzten und Krankenhäusern angewiesen habe, verletzte Studenten bei den ersten Demonstrationen im April 2018 nicht zu behandeln oder zu versorgen.
Die Organisation der Amerikanischen Staaten will nun diplomatische Kontakte mit der nicaraguanischen Regierung aufnehmen, um eine friedliche Lösung für die politische und soziale Krise zu finden und innerhalb von 75 Tagen über die Ergebnisse der Verhandlungen berichten.
(CE) (Fides, 26/11/2019)


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