EUROPA/SPANIEN - “Die missionarische Dimension und Vision von Papst Franziskus”: Kardinal Filoni an der Universität “San Damaso”

Samstag, 16 November 2019 filoni   papst franziskus   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   evangelisierung   dialog  

POM Spagna

Madrid (Agenzia Fides) –„Seit Beginn seines Pontifikats hat Papst Franziskus die gesamte Kirche in einem Moment der Statik einem neuen Impuls und Elan in der Evangelisierung im jeweiligen Kontext aufgerufen, d.h. unter Berücksichtigung der ökologischen Realität, der Völker und ihrer Kulturen und er beauftragte damit nicht nur einen Teil der Kirche sondern alle Getauften, die, als Teil der Gabe und des Geheimnisses ihres Glaubens die Verpflichtung zur Evangelisierung übernehmen sollen", so Kardinal Fernando Filoni, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, bei den Akademischen Tagen, die von der Fakultät für Kirchenrecht der Universidad San Damaso in Zusammenarbeit mit der Erzdiözese Madrid, dem Kirchengericht und der Rechtsanwaltsschule in Madrid veranstaltet wurde.
In seiner Rede unterstrich der Kardinal, der Papst beabsichtigte, "eine Mentalität, eine bestimmte ‚Kultur‘ der Kirche so zu verändern, dass diese von einer unbeweglichen, wohl strukturierten und ruhigen Realität zu einer Perspektive der "Kirche im Aufbruch", in "Mission in der Welt" wechselt ... In diesem Zusammenhang hat jedes kirchliche Handeln, einschließlich des juristischen, theologischen oder auch rein pastoralen, eine missionarische Relevanz“.
Kardinal Filoni veranschaulicht das Pontifikat von Papst Franziskus mit dem imaginären Betreten eines Gebäudes und erklärt: "Durch die Eingangspforte gelangen wir in einen großen Innenhof, in dem sich Männer und Frauen unserer Zeit unabhängig von Sprache, Rasse und mit vielfältigen Interessen begegnen. Von diesem Atrium gelangen wir in drei Räume. Im ersten stoßen wir auf ein programmatisches Dokument des Pontifikats von Papst Franziskus: Evangelii Gaudium; im zweiten die Hymne auf die Schöpfung des heiligen Franz von Assisi, ‚Laudato si ', im dritten Raum das Schreiben über die Brüderlichkeit der Menschen für und Frieden und Zusammenleben."
Der erste Raum betreff im Wesentlichen die Kirche, betonte Kardinal Filoni, nicht die Struktur der Kirche, sondern "die Begegnung mit Jesus Christus, die Quelle wahrer Freude, und dessen Verkündigung". „Evangelii Gaudium“ soll, die missionarische Transformation der Kirche einleiten, "eine Kirche, die der Papst als Mutter mit offenem Herzen betrachtet, die sich der Krisen und Herausforderungen der heutigen Welt annimmt, ohne Ausschlüsse oder der Versuchung der Selbstsucht, weit weg von sterilen und weltlichen Kontroversen, die nur Risse oder interne Konflikte hervorrufen“. Dieses Dokument, fuhr er fort, "endet nicht in diesem Raum, so faszinierend er auch sein mag, ebnet einen Weg, der das Leben der Kirche, ihre Mission und ihre Rolle in der Welt betrifft."
Die Tatsache, dass sich die Kirche Christi auf einer Mission in der Welt befinde, erklärt, dass im zweiten Raum Worte ‚Laudato si' eingraviert sind, "der Inbegriff der Enzyklika, mit dem Papst Franziskus alle Christen und alle Menschen guten Willens aufruft, den Schrei der Erde und der Armen der Welt zu hören."
Der dritte Raum umfasse den interreligiösen Dialog, und der Leitfaden sei das Dokument "Über die menschliche Brüderlichkeit für Frieden und Zusammenleben", das am 4. Februar 2019 vom Papst und vom Großen Imam von Al-Azhar, Ahmad al-Tayyeb, am Ende der Weltkonferenz über die Brüderlichkeit der Menschen unterzeichnet wurde. "Was dem Papst besonders am Herzen liegt“, so Kardinal Filoni, „sind die guten Beziehungen zwischen den Religionen, da zu viele Konflikte unter dem Deckmantel der religiösen Rechtfertigung stattfinden sowie aufgrund wachsender Intoleranzen und Proselytismus als Form der Gewissensbindung! Das Dokument, das auf Initiative vom Oberhaupt der katholischen Kirche und vom Großimam von Al-Azhar auf den Weg gebracht wurde, hat einen bedeutenden historischen, moralischen, kulturellen und sozialen Wert, umso mehr, als es in Anwesenheit von Vertretern aller wichtigen religiösen Konfessionen zustande kam, die an der Konferenz teilnahmen, bei der zum Dialog, zum Verständnis, zur Akzeptanz und zum friedlichen Zusammenleben der Menschen aufgerufen wurde".
(S.L.) (Fides 16/11/2019)


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