AMERIKA/NICARAGUA - Schüler der Don-Bosco-Schule in Masaya nehmen nicht am Umzug zum Nationalfeiertag teil

Samstag, 14 September 2019 menschenrechte   politik   gewalt   jugendliche   krisengebiete  

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Masaya (Fides) – „Bei der Elternversammlung wurde bekannt gegeben, dass die Schule weiterhin die Trauer von Familien respektiert, die bei den letztjährigen Protesten einen Angehörigen verloren haben. Darüber hinaus respektiert die Schule den Schmerz von Schülern, die ein Familienmitglied im Exil haben… Wir Eltern sind mit der Entscheidung der Schule einverstanden, nicht an dem Umzug zum Nationalfeiertag teilzunehmen“, so die Eltern der Don-Bosco-Schule im Stadtviertel Monimbó in Stadt Masaya.
Schüler, Schulpersonal und Eltern waren Zeugen der Unterdrückungsmaßnahmen der Regierungstruppen im Jahr 2018. Nach diesen Ereignissen war die Schule zu einem Lazarett für Verwundete geworden (vgl. Fides vom 4/06/2018).
Pfarrer Edwin Román, der die Gemeinde San Miguel in Masaya leitet, beschrieb damals die Ereignisse wie folgt: "Die ganze Stadt hatte sich zu Protesten versammelt und es waren Strassensperren errichte worden, keiner hatte in dieser Nacht geschlafen und die Einschüchterungsmaßnahmen begannen um sechs Uhr morgens … Wir wurden von Sondereinheiten umzingelt und es gab zwei Tote".
Unter der Bevölkerung gilt heute der Slogan "Masaya no olvida" (Masaya vergisst nicht), mit dem bei jedem Anlass die Wiederherstellung der rechtstaatlichen und demokratischen Prinzipien gefordert wird.
Am 15. September, an dem Nicaragua den Tag der Unabhängigkeit feiert, sind Schüler mit ihren Familien eingeladen, an einer heiligen Messe teilzunehmen, bei der auch der Opfern der Repression gedacht wird. Dabei werden die Gottesdienstteilnehmer auch für Gerechtigkeit und Frieden im Land beten.
(CE) (Fides, 14/09/2019)


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