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Beirut (Fides) – Die nationale Einheit des Libanon sei eine Garantie für eine bessere Zukunft des Landes, weshalb das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen vor jeder Bedrohung bewahrt werden müsse, die sektiererische Impulse und Konflikte mit sich bringen, heißt es in der Schlusserklärung eines interreligiösen Treffens, das am Dienstag, dem 30. Juli in Beirut im "House of Druze Communities" abgehalten wurde.
Führende Vertreter der christlichen Kirchen sowie der muslimischen und der drusischen Gemeinden im Libanon nahmen an dem Gipfeltreffen teil und appellierten in ihrem abschließenden Kommuniqué angesicht der politische Pattsituation der geführten Regierung unter Leitung des sunnitischen Politikers Saad Hariri an die Behörden, sich um eine baldige Überwindung der Krise zu bemühen und dem Land die Stabilität, die mit Blick auf die ernsthafte wirtschaftliche und soziale Notlage dringend erforderlich ist, zu garantieren.
Der drusische Scheich al-Aql Naim Hassan forderte Präsident Michel Aoun auf, alle Bedrohungen zu entschärfen, die die Grundsätze des nationalen Zusammenlebens gefährden, wie es in den Taif-Verträgen festgelegt ist, mit denen 1989 die Grundlagen für die Beendigung des libanesischen Bürgerkriegs geschaffen wurden. Dieselben Empfehlungen wurden mit unterschiedlichen Akzenten auch von der maronitischen Patriarch, Kardinal Bechara Boutros Rai und dem muslimischen Mufti, Scheich Abdel Latif Darian, ausgesprochen.
Die Appelle der libanesischen Religionsvertreter sollten auch im Lichte der noch ungeklärten jüngsten Ereignisses in der Provinz Berg Libanon gelesen werden, die möglicherweise mit dem Wiederaufleben alter sektiererischer Spannungen zusammenhängen.
(GV) (Fides, 31/01/2019)