AMERIKA/VENEZUELA - Bischöfe fordern friedliche Einfuhr und Verteilung von humanitären Hilfsmitteln

Freitag, 22 Februar 2019 menschenrechte   demokratie   hunger   gewalt   krisengebiete  

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AMERIKA/VENEZUELA – Bischöfe fordern Einfuhr und Verteilung von humanitären Hilfsmitteln
Caracas (Fides) –"Wir müssen den Aufschrei der Menschen hören und humanitäre Hilfe friedlich verteilen lassen", so die Bischöfe von Venezuela in einem am gestrigen 21. Februar veröffentlichten Dokument. Am selben Abend ließe die venezolanische Regierung die Grenze zu Kolumbien und Brasilien schließen, von wo aus die Hilfsmittel ins Land gelangen sollten. In einer in 8 Punkten formulierte Erklärung äußert sich der Vorstand der Bischofskonferenz mit der aktuellen Lage.
„Die allgemeine Verschlechterung der Lebensbedingungen hat das Land in eine extreme Situation geführt, insbesondere was die Versorgung in den Bereichen Ernährung und Gesundheit anbelangt“, heißt es in dem Dokument, „Die Kirche hat auf verschiedenen Ebenen (Papst, Hl. Stuhl, Bischofskonferenz, Verbände von Ordensleuten und Laien) Möglichkeiten zur Verteilung humanitärer Hilfe zu schaffen. Die Antwort war immer ein klares ‚Nein‘. Das Parlament, das das venezolanische Volk rechtmäßig vertritt, hat nun die Initiative ergriffen, solche Hilfen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Nachbarländern zu organisieren."
„Das Land braucht humanitäre Hilfe“, so die Bischöfe weiter, „Das Regime ist verpflichtet, die Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen und die Einfuhr und Verteilung von Hilfe zu erleichtern und auf jede Art von Gewalt zu verzichten. Hilfe zu verlangen und zu erhalten ist kein Verrat am Vaterland; Es ist vielmehr eine moralische Pflicht, die uns alle angeht, angesichts der dramatischen Versorgungsengpässe, unter denen das venezolanische Volk leidet."
"Wir wiederholen, was bereits in der Erklärung der Caritas von Venezuela vom 4. Februar 2019 gesagt wurde“, schreiben die Bischöfe. „Wir möchten daran erinnern, dass die Hilfeleistung von international anerkannten Protokollen geregelt wird, wenn es darum geht auf Krisensituationen zu reagieren. Sie steht nicht im Dienste politischer Interessen, sondern im Interesse von besonders gefährdeten Menschen. Sie lösen nicht alle Probleme der Bevölkerung."
Die Bischöfe bekräftigen in diesem Zusammenhang die Bereitschaft der Caritas und anderer Organisationen, humanitäre Hilfe in Empfang zu nehmen und zu verteilen und dabei die eigenen Erfahrungen und Kompetenzen zur Verfügung zu stellen.
"Wir sind gegen alle Arten von Gewalt", so sagt die Bischofskonferenz. Die Armee sei durch ihren Eid verpflichtet, die Menschen „zu verteidigen, ihre unveräußerlichen Rechte zu schützen und ihre Menschenwürde zu gewährleiste“. Dabei müsse man keine Befehle respektieren, „die das Leben und die Sicherheit der Bevölkerung in Frage stellen“. Deshalb müsse man unter den gegenwärtigen Umständen „die Einfuhr und Verteilung internationaler Hilfe ermöglichen."
Abschließend unterstreichen die Bischöfe, dass "vielen Menschen, die sich in extremen Situationen befinden von der Hilfe profitieren werden“ und bitten um die Fürsprache der Muttergottes von Coromoto, "in dieser Zeit der Erwartungen in unserem Land."
(CE) (Fides, 22/02/2019)


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