ASIEN/LIBANON - Regierungsbildung abgeschlossen: Maronitischer Patriarch wünscht rasches Handeln

Freitag, 1 Februar 2019 mittlerer osten   ostkirchen   politik   geopolitik   politischer islam  

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Beirut (Fides) - Nach neunmonatigen Verhandlungen hat der Libanon endlich eine neue Regierung. Der designierte Premierminister Saad Hariri wird ein 30-köpfiges Regierungsteam leiten, in dem - einigen Beobachtern zufolge - das Gewicht der schiitischen Hisbollah-Partei als relevant erscheint. Aus religiöser Sicht spiegelt die Regierung die Zusammensetzung der Konfessionen und Religionen im Libanon wieder: Unter den 30 Mitgliedern des Regierungsteams (26 Männer und 4 Frauen) sind vier orthodoxe Christen, sechs maronitische Christen, sechs schiitische Muslime, drei Drusen, sechs sunnitische Muslime (einschließlich Premier Hariri), drei griechisch-katholische Christen, ein armenischer Katholik und ein orthodoxer Armenier.
Zum ersten Mal nimmt eine Frau, die Sunnitin Raya Hasan von der von Hariri geleiteten Zukunftspartei, die Position des Innenministers ein. Im Libanon muss der Regierungschef in einem institutionellen System, das auf dem Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Konfessionen und Religionen basiert, ein sunnitischer Muslim sein, während der Präsident des Parlaments ein Schiit und der Präsident der Republik ein maronitischer Christ sein muss.
Nach dem Ende des politischen Stillstands äußerte der maronitische Patriarch Béchara Raï die Hoffnung, dass die neue Regierung die während der letzten neun Monaten verlorene Zeit aufholen kann, eine Zeit, in der sich die wirtschaftliche Lage des Landes verschlechtert hat. In seinem Glückwunsch an Präsident Michel Aoun und an Premierminister Saad Hariri erinnerte der Primas der Maronitischen Kirche daran, dass die "Einheit und Zusammenarbeit" innerhalb der Regierung wichtig ist, damit "notwendige Reformen auf den Weg gebracht werden und der wirtschaftliche und finanzielle Wohlstand gesichert ist"
(GV) (Fides 1/2/2019)


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