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Bkerke (Fides) - Das Parlament und die Regierung, die aus der Wahl am kommenden 6. Mai hervorgehen werden, werden verhindern müssen, dass dem Libanon das Gewicht der Aufnahme syrischer Flüchtlinge dauerhaft aufgebürdet wird. Dies betrachten die marontischen Bischöfe im Hinblick auf die vevorstehenden Wahlen als Priorität.
Der Maronitische Bischofsrat, der am Mittwoch, den 2. Mai, unter Leitung von Patriarch Bechara Boutros Rai im Patrarchat in Bkerké zusammengekommen war, forderte künftige Parlamentarier und Regierungsmitglieder auf, sich mit Präsident Michel Aoun bezüglich der Lösung des Flüchtlingsproblems zu beraten und fordert einen "globalen Plan", der darauf abzielt, die Rückführung von syrerischen Flüchtlingen zu fördern.
In den letzten Wochen hatte die maronitischen Kirche immer wieder mit Sorge auf einen möglichen Prozesse eines Verbleibs der syrischen Flüchtlinge im Libanon hingewiesen. Dies würde durch die unvorhersehbaren Auswirkungen auf die ohnehin schon schwierige libanesische Wirtschaftslage nach Ansicht der maronitischen Bischöfe letztlich das demographische Profil des Landes verändern und eine weitere Belastung für das empfindliche Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften bedetutet, aus dem sich auch die besondere institutionelle Struktur des Lande ergibt.
Am vergangenen 7. und 8. April hatte der maronitische Patriarch Bechara Rai in zwei verschiedenen Predigten seine Besorgnis über einen Artikel des nationalen Haushaltsgesetzes 2018 zum Ausdruck gebracht, der die Möglichkeit in Betracht zieht, im Libanon eine Aufenthaltserlaubnis für alle Ausländer, die eine Eigentumswohnung im Wert von mindestens 500.000 Dollar im Libanon besitzen. Der Patriarch sieht dies ersten Schritt, um Ausländern darunter auch syrischen Flüchtlingen, die seit einiger Zeit im Libanon leben, die libanesische Staatsbürgerschaft zu gewähren.
(GV) (Fides 3/5/2018)