ASIEN/PAKISTAN - Erzbischof Shaw: "Wir beten und fasten gemeinsam mit Asia Bibi”

Mittwoch, 25 April 2018 blasphemie   religiöse minderheiten   verfolgung   asia bibi   bischöfe   ortskirchen   gerechtigkeit   menschenrechte  

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Lahore (Fides) - „Unsere Hoffnung und unser Herz sind bei ihr: Am 27. April werden wir uns dem besonderen Tag des Gebetes und Fastens mit Asia Bibi anschließen und bei Gott um ihre Freiheit und den Frieden bitten", so Erzbischof Sebastian Shaw von Lahore zum Aufruf, den die wegen Blasphemie zum Tode verurteilte Christin aus dem Gefängnis in Multan über ihre Angehörigen verlauten ließ.
Wie Joseph Nadeem von der "Renaissance Education Foundation" mit Sitz Lahore im Namen der Familie mitteilt, lädt Asia Bibi Christen und Menschen guten Willens in der ganzen Welt ein, mit ihr zusammen am kommenden Freitag, den 27. April, zu beten und zu fasten.
Unterdessen hatte der Vorsitzende des Obersten Pakistanischen Gerichtshofs Saqib Nisar vor kurzem erklärt, dass er sich persönlich um den Fall kümmern und schon bald ein Datum festlegen werde, zu dem die Anhörung vor der höchsten Justizbehörde des Landes stattfinden soll.
Bischof Khadim Bhutto, Vorsitzender des protestantischen "Rates der Bischöfe von Pakistan", erklärte dazu gegenüber Fides: "Ich begrüße die Entscheidung des Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofs. Es ist ein notwendiger Schritt". "Der Richter sollte auch die anderen Fälle von vielen unschuldigen Menschen berücksichtigen, die seit langem in Haft sind und auf Gerechtigkeit warten", wünscht sich der Bischof. In Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche engagiert sich der Rat für die Einheit der Christen in Pakistan.
Bei einem Treffen mit dem Anwalt von Asia Bibi, Saiful Malook, versicherte der Vorsitzenden des Obersten Gerichts, dass er mit Blick auf die bevorstehenden Verhandlung auch die zuvor widerrufenen Sicherheits- und Schutzmaßnahmen für Saiful Malook erneut veranlassen werde, der sich auch mit vier anderen Blasphemiefällen befasst
Asia Bibi befindet sich seit 2009 im Gefängnis. Sie wurde wegen angeblicher Blasphemie von muslimischen Frauen und einem Imam angeklagt. Im November 2010 verurteilte das Gericht sie in erster Instanz Tode und vier Jahre später wurde das Urteil vom Berufungsgericht in Lahore bestätigt. Nun liegt Fall beim Obersten Gerichtshof vor. Immer wieder wurden Verhandlungen aufgeschoben, auch angesichts der Drohungen und des Drucks radikaler islamistischer Gruppen. Der katholische Menschenrechtsaktivist Sabir Michael betont in diesem Zusammenhang: "Verzögerungen in der Justiz sind der Tod der Gerechtigkeit. Die Rechtsstaatlichkeit muss sich gegenüber den fundamentalistischen Gruppen durchsetzen".
(AG-PA) (Fides 25/4/2018)


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