ASIEN/IRAK - Religionsvertreter fordern Gesetz gegen religiöse Hasspropaganda

Freitag, 2 März 2018 mittlerer osten   ostkirchen   dialog   sektierertum  

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Bagdad (Fides) – Vertreter der religiösen Gemeinschaften im Irak wollen das irakische Parlament dazu auffordern, ein Gesetz auf den Weg zu bringen, das Formen religiöser Hasspropaganda und Aufrufe zu religiöser Gewalt bestraft. Dies berichtet das chaldäische Patriarchat in einer Verlautbarung zu einem Treffens zwischen Vertretern der verschiedenen Religionen, das am 1. März auf Einladung des chaldäischen Patriarchen Louis Raphael Sako in der St. Josephs-Kirche im Stadteil Karrada in Bagdad stattfand. An dem Treffen nahmen etwa dreißig Religionsvertreter, darunter schiitische und sunnitische Muslime, Christen, Sabäer und Jesiden und Vertreter des Büros für religiöse Stifftungen teil. Anwesend war auch der Apostolische Nuntius im Irak, Erzbischof Alberto Ortega Martín. Im Rahmen des Treffens wurde nach offiziellen Angaben des chaldäischen Patriarchats vorgeschlagen, ähnliche Treffen in anderen Städten des Landes, wie zum Beispiel in der Provinzhauptstadt Nadschaf, südlich von Bagdad, zu veranstalten. Angeregt wurde auch die Schaffung eines ständigen Rates, in dem sich regelmäßig Wissenschaftler und Gelehrte sowie hochrangige Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammenfinden sollen.
Es wurde auch die sorgfältige Prüfung von Predigten und Inhalten der in religiösen Bildungseinrichtungen versanstalteten Kurse in Betracht gezogen. Ziel soll auch dabei die Bekämpfung des religiösen Fanatismus sein. "Am Tag des Jüngsten Gerichts" so der chaldäische Patriarch Louis Raphael in seiner Eröffnungsrede, „werden nicht gefragt werden, ob wir schiitische oder sunnitische Muslime, katholische oder orthodoxe Christen, Mandäer oder Jesiden sind, sondern Gott wird uns fragen: Was hast du für deinen Bruder getan? Was hast du deine Lansdeute getan“.
(GV) (Fides 2/3/2018)


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