Manila (Agenzia Fides) - Philippinische Bürger sollten nach dem Sturz des Diktators Ferdinand Marcos am 25. Februar 1986 den Diktator "das Geschenk der Demokratie feiern und dankbar darüber wachen". Dies betonen die philippinischen Bischöfe am 32. Jahrestag der Volksrevolution, die zum Sturz des ehemaligen philippinischen Diktators führte.
Der stellvertretende Vorsitzende der philippinischen Bischofskonferenz, Bischof Pablo Virgilio David von Caloocan, betont in einer Botschaft zu diesem Anlass: "Zu den Gaben, die wir als Nation erhalten haben, gehören Freiheit und Demokratie, und wir neigen dazu, sie als selbstverständlich zu betrachten", doch die Bürger sollten auf eine "schleichende Diktatur auf den Philippinen" acht geben und "unsere Demokratie und unsere bürgerlichen Freiheiten zu schützen".
Zum Abschluss der jüngsten Vollversammlung hatten die Bischofskonferenz bereits vor Versuchen zur Änderung der Verfassung gewarnt, während Präsident Duterte ausdrücklich gesagt hatte: "Es würde einen Diktator brauchen, um das Land zu verändern". Diese Aussage hat Duterte in den letzten Tagen korrigiert, sich selbst als "alt und müde" bezeichnet. Er wolle so schnell wie möglich das Ziel der föderalistischen Reform des Landes erreichen, um sein Mandat frühzeitig zu beenden. Der philippinische Präsident hatte eine Kommission von 19 Verfassungsrechtlern unter Leitung eines ehemaligen Richter des Obersten Gerichtshofs damit beauftragt, einen Entwurf für eine Verfassungsreform nach amerikanischem Vorbild zu erarbeiten.
Am Randes des „Marsches für das Leben“ hatten die Bischöfe am 24. Februar in Manila das Augenmerk auf den von Duterte auf den Weg gebrachten blutigen Anti-Drogen-Kreuzzug und auf andere von ihm eingeleitete Maßnahmen wie die Todesstrafe und den Missbrauch von Menschenrechten gelenkt. Beim Gottesdienst mit den Teilnehmern betonte der Erzbischof von Manila, Kardinal Luis Antonio Tagle: "Menschen müssen wie Geschenke und nicht als Waren zu behandelt werden". Dabei zitierte er Papst Johannes XXIII. und dessen Enzyklika „Pacem in Terris“. Kardinal Tagle wünscht sich deshalb eine „Kampagne aktiver Gewaltlosigkeit "als Gegenmittel gegen eine Kultur der Gewalt, die sich im ganzen Land verbreitet.
(PA) (Fides 1/3/2018)