AMERIKA/PERU - Papst würdigt Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit: “Sie ließen die Flamme des Glaubens weiter brennen”

Donnerstag, 18 Januar 2018 papst franziskus   volksfrömmigkeit   marienverehrung  

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Lima (Fides) – Die Ikonen des „Señor del Mar" und der „Virgen del Carmen“ wird Papst Franziskus als erstes sehen, wenn er am Nachmittag des 18. Januar in Peru ankommt. Außerdem wird er auf seiner der ersten Etappe auch Ikonen von San Martin de Porres, Santa Rosa de Lima und San Juan Masias begegnen. Über die Präsenz von Heiligenbildern und -statuen am Rande des Papstbesuchs wurde bei verschiedenen Treffen des Veranstaltungsausschusses der kirchlichen Behörden diskutiert, die den Besuch des Heiligen Vaters seit Monaten vorbereiten. Dies zeigt, welche Bedeutung sie für die peruanische Volksfrömmigkeit haben.
In diesem Zusammenhang erklärt José Antonio Benito Rodríguez, Sekretär der peruanischen Akademie für Kirchengeschichte, dem Fidesdienst, dass man in den verschiedenen peruanischen Museen "sehen kann, wie wichtig Heiligenbilder für Katechese und die Verehrung waren. Man braucht nur in eine unserer Kirchen zu schauen, um mehr über den Ausdruck der Volksfrömmigkeit zu erfahren. Auch in unseren Parks und auf Märkten sind solche Bilder zu sehen", so Benito Rodríguez, der unter anderem als Professor an der Katholischen Universität Sedes Sapientiae und an der päpstlichen und zivilen theologischen Fakultät in Lima lehrt.
Professor Benito Rodríguez zitiert Papst Benedikt XVI. und betont, dass die Volksfrömmigkeit „ein kostbarer Schatz der katholischen Kirche in Lateinamerika“ ist und deshalb „unseren Respekt und unsere Zuwendung“ verdient, „weil Frömmigkeit den Durst nach Gott widerspiegelt, den nur arme und einfache Menschen kennen". Der Historiker erklärt im Gespräch mit Fides, dass „die alltägliche Frömmigkeit das Ergebnis der Synthese der Überzeugungen und des Brauchtums einer Gesellschaft ist, die in der Kultur eines Volkes zum Ausdruck kommen.“
Vertreter von fünf besondere Bruderschaften aus Madre de Dios und Cusco, die ebenfalls den lokalen Volksglauben zum Ausdruck bringen, werden von Papst Franziskus am 19. Januar in Puerto Maldonado gesegnet werden. Ihre Ikonen werden auf dem Gelände des Heiligtums zu sehen sein, wo zur Papstmesse hunderttausende Menschen erwartet werden. Wie Benito Rodríguez erklärt, sind auch diese Bruderschaften und ihre Ikonen weit verbreitete Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit, die die ‚Liebe zum leidenden Christus, zum Gott der Barmherzigkeit, der Vergebung und der Versöhnung reflektieren, zum Gott, der sich hingegeben hat."
"In Peru werden universelle Ikonen der katholischen Religion, wie das Herz Jesu oder die Jungfrau Maria mit typischen lokalen Bildern, insbesondere aus den peruanischen Anden kombiniert“, so der Politikwissenschaftler Luis Benavente, „Diese Bilder des Volkes“ - fährt Benavente fort, „ sind in Peru sehr wichtig und Papst Franziskus tut gut daran, sie zu segnen und ihnen zu begegnen, denn diese Bilder sind es, die die Flamme des katholischen Glaubens in Peru weiterbrennen ließen“.
(D.B.) (Fides 18/1/2018)


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