AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Politisches Engagement der Christen: “Ein prophetischer Auftrag“

Mittwoch, 17 Januar 2018 politik   prophezeiung   ortskirchen   bischofskonferenzen   menschenrechte   demokratie   orden   mission   evangelisierung   zivilgesellschaft  

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Saoudè (Fides) – "Christen werden in der Demokratischen Republik Kongo, unter Leitung der katholischen Bischöfe, auch in Zukunft die Welt und insbesondere Afrika mit einem ausdrücklichen und offenen politischen Engagement überraschen. Nie in der Geschichte unserer afrikanischen Kirchen waren die Christen so entschlossen, den mörderischen Egoismus in der Politik abzulehnen“, so Pater Donald Zagore (sma), der derzeit in Saoudè (Togo) lebt, über die Initiativen und Aktivitäten der Katholiken im Kongo und die Erneuerung des Christentums in Afrika.
"Die Christen im Kongo schreiben ein neues Kapitel in der Geschichte des afrikanischen Christentums. Ein Christentum, das sich heute weigert, sich auf die Sakristei zu beschränken; Christen weigern sich Komplizen einer Politik zu sein und wollen mit ihre Stimme dafür sorgen dass die Kultur des Todes nicht das letzte Wort hat; ein Christentum, das sich bis zum Martyriums für Gerechtigkeit und Wahrheit einsetzt; Christentum stehen auf prophetische Weise an der Seite der Armen und wollen das Licht sein, das die Finsternis erleuchtet; ein Christentum, das die Komfortzone verlässt und sich die Hände schmutzig macht ".
„Das Engagement für Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit heute die Rettung und nicht nur die grundlegende Berufung jedes Menschen und jedes Christen im Besonderen. Es ist Zeit für unsere Kirchengemeinden, sich unter Leitung der Hirten ….bei ihrem Engagement für das Leben, die Liebe und den Frieden Gehör zu verschaffen", so der Missionar weiter.
"Angesichts der Krise in der Demokratischen Republik rufen die katholischen Bischöfe erneut ausdrücklich dazu auf, jeden politischen Betrug aufzuhalten", so Pater Zagore weiter.
"Afrikaner seien von Natur aus religiös betont John M'biti. Das heißt, es wäre illusorisch, ja sogar utopisch, zu behaupten, sich in Afrika eine Gesellschaft vorzustellen, die um jeden Preis die Stimme der Priester unterdrücken will. Religion ist im täglichen Leben des afrikanischen Menschen von herausragender Bedeutung. Und das muss sich auch auf die Politik auswirken", so der Missionar. "Wenn wir vom säkularen Staat sprechen, meinen wir einfach eine Rechtsstruktur, die grundsätzlich jedem Bürger, Gläubigen und Ungläubigen, das Zusammenleben ermöglicht. Ein Zusammenleben, das seinen Ursprung in den Grundwerten der Gerechtigkeit, der Wahrheit und der Demokratie hat. Wenn in einem Staat diese grundlegende Werte fehlen, weil sie von einer Politik missachtet werden, die menschliche Moral und Würde nicht respektiert, dürfen Kirchenvertreter ihren prophetischen Auftrag nicht vernachlässigen".
Deshalb – so Pater Zagore abschließend „ist der jüngste Appell der kongolesischen Bischöfe ist keineswegs ein Angriff auf das Prinzip des säkularen Staates, sondern eine prophetische Handlung, die sich mit aller Kraft gegen die Diktatur der politischen Macht wehrt".
(DZ/AP) (Fides 17/1/2018)


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