Von Pascale Rizk
Rom (Fides) - Etwa 900 Schwestern aus der ganzen Welt sind in Rom zusammengekommen, um vom 5. bis 9. Mai an der 23. Versammlung der Internationalen Vereinigung der Generaloberinnen teilzunehmen, die unter dem Thema „Das geweihte Leben: eine Hoffnung, die verwandelt“ steht.
Die am letzten Tag des Zweiten Vatikanischen Konzils, dem 8. Dezember 1965, gegründete Internationale Union der Generaloberinnen - ein Gremium, das die Generaloberinnen der Ordensinstitute und der Gesellschaften des apostolischen Lebens vereint - feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Am Ende der Versammlung, die alle drei Jahre stattfindet, erlebten geweihte Frauen aus aller Welt gemeinsam das Ende des Konklaves und die Wahl des neuen Papstes Leo XIV.
Es war 18.09 Uhr am Donnerstag, dem 8. Mai, als im Saal des Hotels Ergife, in dem die Versammlung stattfand, Freude ausbrach, als bekannt wurde, dass der „weiße Rauch“ aus dem Schornstein auf dem Dach des Apostolischen Palastes aufstieg. Wenige Minuten zuvor hatte Schwester Mary Barron, die scheidende Präsidentin der UISG und Mitglied des Dikasteriums für Evangelisierung (Abteilung für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen), an den 8. Mai 1994 erinnert, als die algerischen Märtyrer in Hennaya, Algerien, das Martyrium erlitten.
„Papst Franziskus war der Freund der Armen und knüpfte Freundschaftsbande mit allen Religionen der Welt. Er war auch bescheiden, er wählte die Demut als seinen Thron und die Einfachheit als seine Sprache“, hieß es in der von Schwester Bannon verlesenen Botschaft zum Tod von Papst Franziskus, die die örtliche muslimische Gemeinschaft die Missionsschwestern der Muttergottes von den Aposteln, geschickt hatte, ein Zeichen “der verwandelnden Hoffnung, die das authentische Zeugnis der christlichen Botschaft bietet”, heisst es. “Sein Pontifikat“, so die Botschaft weiter, “war ein leichter, aber hartnäckiger Hauch von frischer Luft und hatte ein Herz, das zuhörte, und keine Stimme, die sich aufzwang. Heute trauert nicht nur die Kirche, sondern die ganze Menschheit“.
Das Martyrium, die Liebe zu Christus bis zum Ende und die Selbsthingabe für die Armen waren einige der vielen Themen, die während der Versammlung angesprochen wurden. Vom kolumbianischen Amazonas über die Grenze zwischen den USA und Mexiko bis nach Myanamar berichteten die Generaloberinnen von der Arbeit der Schwestern in notleidenden Ländern und Konfliktgebieten, die dazu berufen sind, „Frauen der Osterdämmerung in einer Welt des Karfreitags“ zu sein, wie Schwester Simona Brambilla, eine Consolata-Missionarin, die von Papst Leo XIV. als Präfektin des Dikasteriums der Institute des geweihten Lebens und der Gesellschaften des apostolischen Lebens bestätigt wurde, in ihrer Ansprache an die Versammlung sagte. „Der Mond dominiert nicht, er blendet nicht, er bleibt in der Gesellschaft der Sterne, er bewohnt den Himmel der Gemeinschaft, und gerade deshalb wird er zum Bild der Kirche von heute: Er reflektiert ein Licht, das nicht sein eigenes ist, wie die geweihten Frauen, die nur leuchten, wenn sie auf den Herrn ausgerichtet sind. Doch die Nacht ist nicht nur Dunkelheit. Sie ist auch der Raum der Kreativität, der Intuition, der Geburt. Wie in der Osternacht ist sie eine Zeit der Wehen für ein neues Leben, klein, zerbrechlich, aber voller Hoffnung. In einer Welt, die sich vor der Nacht fürchtet, erinnert uns das geweihte Leben daran, dass Gott gerade dort spricht, dass Hoffnung aufkeimt, dass Prophetie Gestalt annimmt.“
In ihrer Abschlusserklärung bedankten sich die Generaloberinnen aus aller Welt für die Dynamik, die Papst Franziskus dem geweihten Leben verliehen hat, und bekräftigten ihr Engagement als Frauen des Friedens, die am Fuße des Kreuzes bleiben, die an den Grenzen stehen, die in der Nacht Wache halten; Frauen, die evangelische und integrative Gemeinschaften begleiten und wachsen lassen und die in Alter und Krankheit weiterhin Zeichen der Hoffnung sind.
(Fides 10/5/2025)