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Dacca (Fides) - Caritas Bangladesh will sich für die Bekämpfung des Klimawandels engagieren. Dies bestätigt Anjalina Diana Podder, die die Umweltschutzprogramme von Caritas Bangladesch leitet. Besonders betroffen vom Klimawandel ist Bangladesch, wegen seiner Lage an einem Flussdelta auf Meereshöhe. Deshalb sind vor allem die Küstenprovinzen (insgesamt 19) gefährdet, denn würde das Meeresniveau um einen Meter ansteigen, wären 30% der Gesamtfläche des Landes permanent überschwemmt, weshalb über 30 Millionen "Klimaflüchtlinge“ die Region verlassen müssten.
Wie aus internationalen Berichten hervorgeht, ist der Temperaturanstieg in Bangladesch konstant. Die Regenmengen sind infolge des Klimawandels unvorhersehbar, da sich die Regenzeit verzögert Die Winder werden immer kürze und im Dezember 2016 lag die Durchschnittstemperatur bei 15 Grad, fünf Grad mehr, als im selben Zeitraum des Jahres 2015.
Zu den Folgen des Klimawandels gehören nach Angaben von Podeer Verluste bei der landwirtschaftlichen Produktion, Unfruchtbarkeit des Ackerlandes, Zunahme des Salzgehalts des Bodens. Landwirtschaft der Hauptwirtschaftssektor des Landes ist und vor allem die Reisproduktion ist auf regelmäßige Regenfälle angewiesen. Aber auch der Anstieg des Meeresspiegels gefährdet die Landwirtschaft insbesondere in den südlichen Teilen des Landes, so dass durch den Anstieg des Salzgehalts bis zum Jahr 2050 auch die Getreideproduktion um bis zu 30% zurückgehen könnte. Insgesamt 70% der Bevölkerung meist in ländlichen Gebieten lebenden Bevölkerung ist direkt betroffen, da sie von den Erträgen der Landwirtschaft abhängig sind.
Infolge des Klimawandels kommt es auch zunehmend zu starken Stürmen: die Menschen in den betroffenen Gebieten verlieren damit ebenfalls ihre Erwerbsmöglichkeiten. In den vergangenen Jahren nahm die Zahl der landlosen Bauern zu, so dass diese in Städte abwandern und dort gegen niedrige Bezahlung in der Textilindustrie arbeiten.
"Vor einem solchen Hintergrund brachte Caritas Bangladesch Aufklärungskampagnen in den Gemeinden auf den Weg”, so Anjalina Diana Podder, “Die Veranstaltungen sollen den Menschen und insbesondere Bauern helfen, mit den Folgen des Klimawandes zurecht zu kommen. Durch technische Kenntnisse sollen die Instrumente geliefert werden, damit die Erwerbsmöglichkeiten erhalten bleiben, nicht zuletzt auch durch die Umstellung auf biologische Anbaumethoden, die Produktion von Gemüse, die Viehzucht und den Fischfang. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Versorgung mit Süßwasser durch das Sammeln von Regenwasser in den Familien und den Gemeinden".
In den acht Diözesen des Landes verteilt die Caritas Informationsbroschüren zum Klimawandel und dessen Auswirkungen, damit soll auch in Schulen und Universitäten die Aufklärungsarbeit unter jungen Menschen gefördert werden.
(SD-PA) (Fides 27/1/2017)