ASIEN/INDIEN - Neue Untersuchung: Massaker in Orissa waren geplant

Freitag, 23 September 2016 hinduismus   gewalt   religiöse minderheiten   politik   religionsfreiheit  

S.D.

Bhubaneswar (Fides) – Die Massaker unter Christen, zu denen es 2008 in Orissa kam, wurden sorgfältig vom hinduistisch geprägten Netzwerk “Sangh Parivar” geplant. Unzählige ungebildete und gewaltbereite Milizionäre wurden durch eine gezielte Propaganda radikalisiert. Auf der Grundlage der Untersuchung des indischen Journalisten Anto Akkara, “kann die Geschichte in Kandhamal neu geschrieben werden”, das 2008 Schauplatz der Vertreibung in Orissa war. Heute “ist es eine Schande für die Nation und die Justiz, dass sieben unschuldige Christen sich weiterhin in Haft befinden, für eine Tat, die sie nie begangen haben”, so Akkara bei der Präsentation seines Buches: “Wer hat Swami Laxmanand umgebracht?”.
Das neueste Buch des indischen Journalisten versucht Licht in das Geheimnis des mysteriösen Mordes an den hinduistischen Religionsführer Swami Laxmanand, für den Christen verantwortlich gemacht wurde und der schließlich als Vorwand für die Gewalt benutzt wurde.
Nach dem Mord an dem 81jährigen Lacmanand am 23. August 2008 in Kandhamal (Orissa) kam es zu Massenübergriffen auf die christlichen Gemeinden in der Region. Rund 100 Christen wurden ermordet, 300 Kirchen und 6.000 Wohnungen geplündert und 56.000 Familien vertrieben.
Nach dem Mord an dem hinduistischen Religionsvertreter, zu dem sich später maoistische Guerillakämpfer bekannten, wurden sieben Christen verhaftet und 2013 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, “obwohl es keine Beweise gab”, so Akkara, der den Prozess als „Parodie der Justiz“ bezeichnet. Ein Termin für das Berufungsverfahren wurde noch nicht festgelegt, “doch ein angebliches Komplott der Christen gegen Hindus ist völlig aus der Luft gegriffen”, so der Journalist.
„Auf der Grundlage des politischen Kalküls des radikalen Netzwerks Sangh Parivar, sollte durch die Brutalisierung der Christen in Kandhamal erreicht werden, dass eine internationale christliche Lobby Sonia Gandhi dazu bewegte, die Regierung in Orissa zu entlassen, in der die Baratiya Janata Party nur Koalitionspartner war. Dies sollte den Weg für den Sieg nationalistischer Gruppen und der Bjp bei der Wahl 2009 ebnen, die dann aber von der Kongress Partei gewonnen wurde”, erklärt der Journalist.
Akkara erinnert an die Zurückhaltung der Institutionen im Hinblick auf das Thema, und erinnert daran, dass “die nationale Menschenrechtskommission nicht einmal in acht Jahren eine Pressemitteilung über Kandhamal herausgab“, während „sieben unschuldige Christen ein Makel für das Justizsystems unseres Landes sind“ und “Kandhamal ein Makel auf für das Image des Staates Orissa und die säkulare Staatsform in Indien ist”.
(SD PA) (Fides 23/9/2016)


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