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Erbil (Fides) – Zahlreiche christliche Flüchtlinge in Dohuk, die auf der Flucht vor dem so genannten Islamischen Staat ihre Heimatdörfer verlassen mussten, wurden in den vergangenen Tagen gezwungen, eine Petition für einen unabhängigen kurdischen Staat zu unterzeichnen. Das Internetportal “ankawa.com” veröffentlichte ein “fac-simile” des Unterschriftenformulars, auf dem die Unterzeichner auch ihre Ausweis- und Telefonnummer angeben sollen.
Die Unterzeichner der Petition an die Regierung der autonomen Region Kurdistan bekräftigt die Unterstützung der kurdischen Peschmerga-Milizen und des Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan und fordert die Befreiung der Stadt Mossul von dschihadistischen Kämpfern und die Umwandlung der Provinz Ninive (mit der Hauptstadt Mossul) in eine Autonome Region des unabhängigen kurdischen Staates.
Unterdessen reagierten bereits christliche Politiker im Irak mit Erstaunen auf die Nachricht von der Unterzeichnung der Petition durch die Christlichen Flüchtlinge in Dohuk. Der irakische Abgeordnete Imad Youkhana von der Assyrian Democratic Movement (Zowaa) fordert von der Autonomen Region Kurdistan “dringende Untersuchungen” zur Aufklärung über die Initiatoren der Unterschriftensammlung. Die in der Petition enthaltenen Forderungen tragen nach Ansicht des christlichen Abgeordneten angesichts der gegenwärtigen Lage in der Region zur Gefährdung des friedlichen Zusammenlebens der verschiedenen Komponenten der irakischen Gesellschaft bei.
Während Mossul und weite Teile der Ninive-Ebene weiterhin von den Dschihadisten kontrolliert werden, lässt die Petition, zu deren Unterzeichnung auch Christen gezwungen wurden, vermuten, dass es politische Pläne gibt, die nach einer Befreiung der Region um Mossul von den Kämpfern des Islamischen Staates auf eine Aufspaltung des irakischen Territoriums abzielen.
(GV) (Fides 13/5/2016).