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Bagdad (Fides) – Die Kirche im allgemeinen und insbesondere ihre Priester, dürfen auf keine Weise direkt an Auswanderungsprogrammen für irakische Christen ins Ausland mitwirken und wer sich nicht an diese Aufforderung halte, werde sich vor dem Patriarchat für solche Aktionen verantworten müssen. Dies betont das chaldäische Patriarchat in einer an die chaldäischen Priester gerichteten Verlautbarung im Hinblick auf die Auswanderung von Christen nach Europa und Amerika.
Mit dem Thema befassten sich die chaldäischen Flüchtlinge bei einer Tagung in Erbil unter Leitung von Patriarch Luis Raphael I.. Bei der Debatte beklagten die Bischöfe undurchsichtige Operationen von Individuen und Gruppen, die nicht direkt mit der Kirche in Verbindung stehen, jedoch die dramatische Situation vieler christlicher Flüchtlinge “aus wirtschaftlichen, politischen und medienpolitischen Interessen“ ausnutzen. Man respektiere zwar die Entscheidungsfreiheit, was die Gewährleistung einer sicheren Zukunft für die eigene Familie anbelangt, so die Bischöfe, die jedoch gleichsam vor den Gefahren warnen, die eine illegale Flucht mit sich bringt.
Mögliche Opfer solcher Manöver seien vor allem die Christen, die nach der Ankunft des IS aus Mosul oder der Niniveebene fliehen mussten und nun unter prekären Bedingungen in Erbil und anderen Regionen der autonomen Provinz Kurdistan leben.
(GV) (Fides 13/4/2016).