Riohacha (Fides) – Im Interview mit dem lokalen Radiosender “BLU Radio” beklagt Bischof Héctor Ignacio Salah Zuleta von Riohacha die Vernachlässigung der indigenen Gemeinden der Wayuu im Verwaltungsbezirk La Guajira und erinnert Zusammenhang an die Ursprünge der heutigen Probleme.
"Das Hauptproblem sind nicht nur die internationalen Unternehmen”, so der Bischof. „Ein Beispiel dafür ist, dass wir in der Region einige kirchliche Internate haben, an denen Jugendliche aus dem Volk der Wayuu ausgebildet werden. Über das Gelände einer solchen Schule, rund 20 Minuten von Riohacha entfernt, verläuft die Gaspipeline nach Neiva, doch in unserem Internat gibt es kein Gas“. Dabei erinnert der Bischof auch an die Verantwortlichkeit der Behörden für den Tod von Kindern, die in La Guajira an den Folgen der Unterernährung starben: "Die politische Führung hat nicht verstanden, dass es ihre Pflicht ist für das ganzheitliche Wohl der Bevölkerung zu sorgen" (vgl. Fides 3/02/2016).
Weitere Gründe führen zu einer Zuspitzung der Lage, darunter die Schließung der Grenzen zu Venezuela und der damit verbundene Anstieg der Lebensmittelpreise. "Außerdem leiden die Menschen auch unter den Folgen der Dürre, denn die Felder konnten nicht wie üblich bewirtschaftet werden", so der Bischof abschließend.
(CE) (Fides, 16/02/2016)