AMERIKA/NICARAGUA - Kirche tritt nach jüngsten Ausschreitungen als Mittlerin auf: “Niemand darf aus diesem Grund sterben”

Montag, 12 Oktober 2015 politik   bischöfe   ortskirchen  

Managua (Fides) – Die katholische Kirche ist nach den jüngsten Ausschreitungen zwischen den Angestellten des kanadischen Unternehmens B2Gold und der Polizei als Mittler aufzutreten. Dies erklärte der Weihbischof von Managua Silvio José Báez Ortega, O.C.D., am gestrigen 11. Oktober. In der vergangenen Woche hatte es bei den Ausschreitungen einen Toten und 31 Verletzte gegeben. Insgesamt 10 Verdächtige wurden festgenommen, davon vier inhaftiert (vgl. Fides 8/10/2015).
"Ich habe dafür gebetet, dass sie Spannungen sich nicht auf das ganze Land ausdehnen”, so Bischof im Anschluss an den Gottesdienst in der Pfarrei „San Juan Bautista“, „denn niemand darf aus diesem Grund sterben und Menschen sich gegenseitig angreifen. Ich bin mir sicher, dass die Bischöfe von Nicaragua bereit sind, zu vermitteln, sollten sie darum gebeten werden".
Bischof Baez beklagt, dass Probleme in Nicaragua oft auf gewaltsame Weise gelöst erden. "Ich bin zutiefst erschüttert über den Tod eine Polizeibeamten: er ist unsere Mitbürger, ein Bruder und ein Bruder, der so nicht sterben durfte", so der Bischof, der daran erinnerte, dass die Kirche stets für Verständigung und Dialog eintritt. "Bei sozialen Konflikten müssen wir uns stets vor Augen halten, dass die Interessen internationaler Unternehmen nicht wichtiger sein dürfen als die der Arbeiter”, so der Bischof abschließend.
In Malpaisillo, rund 142 km nördich von Managua betreibt das kanadische Unternehmen B2Gold die Goldmine "El Limon". Nach den jüngsten Ausschreitungen bleibt die Atmosphäre dort angespannt. Unterdessen bittet der Geschäftsführer von B2Gold die Demonstranten um die Beendigung der Gewalt und erinnerte daran, dass durch die Streiks der vergangenen Tage bereits Verluste in Höhe von 4,5 US $ entstanden seien. (CE) (Fides, 12/10/2015)


Teilen: