ASIEN/IRAK - Heftige Regenfälle in den Flüchtlingsgebieten: humanitäre Notlage spitzt sich zu

Freitag, 17 Oktober 2014

Erbil (Fides) – Am gestrigen 16. Oktober kam es in der Region Erbil nach anhaltenden Regenfällen in den vergangenen Tagen zu heftigen Gewittern, die auch den von Christen bewohnten Stadtteil Ankawa heimsuchten. In der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan fanden auch Tausende Flüchtligen Zuflucht, die nach der Offensive der Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) die Stadt Mossul und der Ninive-Ebene verlassen musste. Für die kommenden Tage sind weitere heftige Regenfälle angekündigt, was zu einer weiteren Verschlechterung der Situation führen würde.
Angesichts einer solchen Zuspitzung der humanitären Notlage haben Bürgerausschüsse zusammen mit der chaldäischen Erzdiözese und verschiedenen Flüchtlingshilfswerken an die Behörden und die internationale Staatengemeinschaft appelliert mit der Bitte um rasches Handeln und die Verteilung von Plastikplanen zum Schutz der Zelte. Allein in Ankawa stehen mindestens 1.000 Zelte, in denen Flüchtlinge untergebracht sind.
Die Regierung in Bagdad hatte in den vergangenen Tagen den Bau von Fertighäusern für Flüchtlinge in Erbil und Dohuk angekündigt (vgl. Fides 14/10/2014). “Doch bisher”, so der chaldäische Priester Paolo Thabit Mekko, der ebenfalls aus Mossul fliehen musste und sich derzeit in Ankawa aufhält, zum Fidesdienst, “ist konkret noch nichts zu sehen. Die einzige konkrete Hilfe kommt von internationalen Hilfswerken und insbesondere von der Kirche, die ein Programm auf den Weg brachte, in dessen Rahmen Wohnung vermietet und Container gekauft werden sollen, in den die Flüchtlinge unter weniger prekären Umständen untergebracht werden sollen”.
Unterdessen besuchten auch der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Bischof Nunzio Galantino, und der Präsident von Caritas Italien, Pfarrer Francesco Soddu, die Flüchtlinge vor Ort. Bischof Galantino versprach Partnerschaften zwischen italienischen Diözesen und christlichen Gemeinden im Irak, die Hilfsprogramme für Flüchtlinge unterstützen sollen. Caritas Irak lancierte mit Unterstützung von Caritas Internationalis und Caritas Italien einen Spendenaufruf in Höhe von 2.422.914 Euro für 12.350 vertriebene Familien, die mit Lebensmitteln und andere wichtige Hilfsgütern versorgt werden sollen. (GV) (Fides 17/10/2014).


Teilen: