ASIA/IRAK - Bündnis der Chaldäer: Debatte über Statuten und interne Organisation eröffnet

Montag, 7 April 2014

Bagdad (Fides) – Es soll sich um eine internationales Bündnis von Laien handeln, das sich mit politischen und sozialen Fragen befasst, mit denen sich chaldäische Gemeinden in aller Welt konfrontiert sehen, und bei den Mitgliedern wird es sich vorwiegend um “Freischaffende, Intellektuelle und Experten der verschiedenen Disziplinen handeln“. So sieht das mögliche Profil des Bündnisses der Chaldäer aus, das in den kommenden Monaten entstehen und die Anliegen der chaldäische Gemeinde gegenüber der Zivilgesellschaft auf lokaler und globaler Ebene vertreten soll.
In den vergangenen Tagen veröffentlichte das chaldäische Patriarch ein Arbeitspapier, das Profil, Zielsetzungen und Struktur des geplanten Bündnisses definiert: “Es handelt sich bisher nur um ein Arbeitsinstrument”, so der chaldäische Weihbischof Saad Sirop zum Fidesdienst “auf dessen Grundlage eine Debatte stattfinden soll, die die Meinungen der verschiedenen chaldäische Gemeinden im Irak und im Ausland berücksichtigt. Wir werden Vorschläge und Kommentare aus aller Welt sammeln. Danach werden wir das Dokument und die darin enthaltenen Bestimmungen dem chaldäische Patriarchen und der Synode der chaldäischen Bischöfe zur Billigung vorlegen”.
Wie aus dem Entwurf hervorgeht, soll das chaldäische Bündnis die Grundlagen des Zusammenlebens konsolidieren und die Rechte der Chaldäer Vertreten, wobei man auch “Druck ausüben” will, wenn es um Entscheidungsprozesse geht, die das zivile Zusammenleben betreffen. Das Bündnis soll mit eigenen Vertretern auch bei internationalen Foren auftreten. Dabei wird es in keinerlei organischer Verbindung zu politischen Parteien und Bündnissen stehen. Die Finanzierung soll über private Spenden und Mitgliedsbeiträge stattfinden. Im Rahmen des Bündnisses sollen Ausschüsse für Menschenrechte und internationale Beziehungen geschaffen werden. Die neue Organisation wird die chaldäische Kirche weder vertreten, noch formell an der Formulierung von Leitlinien und pastoralen Richtlinien mitwirken.
Bereits Mitte Februar hatte der chaldäische Patriarch Louis Raphael I Sako das geplante Projekt der Schaffung eines Bündnisses zur Koordinierung des Beitrags der chaldäischen Gemeinden zur Zivilgesellschaft und zur Überwindung des konfessionellen und ethnischen Sektierertums angekündigt. “Als Chaldäer”, so der Patriarch zum Fidesdienst, “leben wir in einer Zeit der Unruhe und Unsicherheit. Unsere Präsenz in der Gesellschaft ist schwach und zersplittert im bereich der Politik, der Kultur und des sozialen Engagements. Ein ‘Bündnis der Chaldäer” könnet hilfreich sein, wenn es darum geht, den Beitrag zur Zivilgesellschaft unseres Landes konkreter und wirkkräftiger zu gestalten”, so der Patriarch in diesem Zusammenhang zum Fidesdienst (vgl. Fides 14/2/2014). (GV) (Fides 7/4/2014).


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