ASIEN/IRAK - Katholische Universität soll jungen Irakern neue Chancen bieten

Freitag, 19 Oktober 2012

Erbil (Fidesdienst) – Am Samstag, den 20. Oktober um 16.30 Uhr wird in Ankawa einem Vorort von Erbil, der Hauptstadt des irakischen Kurdistan, auf einem von der chaldäischen Kirche zur Verfügung gestellten 30.000 Quadratmeter großen Gelände der Grundstein für die künftige katholische Universität gelegt. An der feierlichen Grundsteinlegung nimmt auch der Gouverneur von Erbil, Nawzad Hadi Mawlood teil, der in seiner Ansprache die Unterstützung der zivilen Institutionen für ein akademischen Projekt zum Ausdruck bringen wird, das für die Region von großer sozialer Bedeutung ist.
Die Idee zur Initiative entstand bei der Sondersynode für den Nahen Osten, die im Oktober 2010 in Rom stattfand: „Jene Synode“, so der chaldäische Bischof von Erbil, Bashar Warde, unterdessen Schirmherrschaft das Projekt steht, im Gespräch mit dem Fidesdienst, „hat uns daran erinnert, dass wir nach konkreten Formen der Hilfe suchen müssen, die die Präsenz und das Zeugnis der Christen im Nahen Osten fördern. Wir haben Kontakt zur Université Saint-Esprit in Kaslik aufgenommen, ein bekanntes Athenäum des Maronitischen Ordens, wo wir um Unterstützung für dieses Projekt baten. Dort reagierte man begeistert. Wir hoffen, dass die Arbeiten im Jahr 2015 abgeschlossen sein werden“. Die private Universität soll für alle offen sein und wird mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zusammenarbeiten. Zwei chaldäische Priester, die sich derzeit zum Studium an den Päpstlichen Universitäten in Rom aufhalten, besuchen auch Kurse für Verwaltungsmanagement und werden in der Verwaltung der künftigen Universität mitarbeiten. Bereits während der ersten Zeit nach der Eröffnung sollen bis zu 3.000 Studenten an der neuen Universität studieren können, deren Fakultäten sich sowohl dem geistswissenschaftlichen als auch dem technisch-wissenschaftlichen Bereich (Informatik, Verwaltungstechnik, Wirtschaft) widmen.
In Ankawa gibt es bereits das Babel College mit einer Fakultät für Theologie und Philosophie mit der Päpstlichen Universität Urbaniana assoziiert ist. Die Einrichtung ist bisher das einzige christliche Bildungszentrum für Theologische Studien im Irak. „Die neue Universität“, so Bischof Warde, „wird gute Möglichkeiten der Vernetzung mit ähnlichen katholischen Einrichtungen in aller Welt haben. Sie wird im derzeitigen kritischen Moment für den Irak von großem Nutzen sein: wir brauchen solche Ressourcen, die christliche Jugendliche unterstützen, die weiterhin im eigenen Land ihren Glauben bezeugen wollen“. (GV) (Fidesdienst, 19/10/2012)


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