La Rioja (Fides) - "Heute freut sich die Kirche, dass sie bestätigen darf, dass Bischof Enrique Ángel Angelelli von La Rioja, der Franziskanerpater Carlos de Dios Murias und der Fidei-donum-Missionar Gabriel Longueville sowie der Katechist und Familienvater Wenceslao Pedernera wegen ihres Glaubens an Jesus und die Gerechtigkeit des Evangeliums beleidigt und verfolgt wurden und dafür im Himmel entlohnt werden", so Kardinal Angelo Becciu, Präfekt der Kongregation für die Heiligsprechungsverfahren, der als Sondergesandter des Papstes in am Samstag, den 27. April, die Seligsprechungszeremonie in La Rioja leitete. Es konzelebrierten Kardinal Mario Aurelio Poli, Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Luis Villalba, emeritierter Erzbischof von Tucumán, der Apostolische Nuntius, Erzbischof León Kalenga Badikebele und etwa vierzig Bischöfe, darunter eine Delegation aus Frankreich. Zahlreiche Diözesan- und Ordenspriester, zusammen mit Mitgliedern der Generalkurie der Franziskaner sowie Tausenden von Gläubigen nahmen an der Zeremonie im Stadtpark teil. Stellvertretend für die Regierung waren die Vizepräsidentin Gabriela Michetti und der Kultussekretär Alfredo Abriani sowie Vertreter der örtlichen Behörden anwesend.
"Sie wurden 1976 in der Zeit der Militärdiktatur ermordet, als das politisches und soziales Klima von Aspekten der religiösen Verfolgung geprägt war", so der Kardinal in seiner Predigt, indem er daran erinnerte, dass sich die neuen Seligen den pastoralen Herausforderungen der damaligen Zeit stellten, „und sich für eine Bewusstseinsbildung auf der Grundlage der Soziallehre der Kirche einsetzten und dabei versuchten, Lösungen für die zahlreichen sozialen Probleme anzubieten“. Dabei wollten sie „die Neuheit des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Rates umsetzen und der Lehren des Konzils anwenden. Wir könnten sie gewissermaßen als ‚Märtyrer der Konzilsbeschlüsse‘ bezeichnen ... Die vier Seligen sind Vorbilder des christlichen Lebens. Das Beispiel des Bischofs lehrt die heutigen Hirten, ihren Dienst mit brennender Nächstenliebe auszuüben und angesichts von Schwierigkeiten im Glauben stark zu sein. Die beiden Priester ermahnen die Priester von heute, im Gebet eifrig zu sein und in der Begegnung mit Jesus zu suchen und in der Liebe zu ihm die Kraft zu finden, um im der Ausübung des priesterlichen Amtes nie nachzulassen, beim Glauben keine Kompromisse zu schließen und der eigenen Sendung um jeden Preis treu zu bleiben, bereit, das Kreuz anzunehmen. Der Familienvater lehrt die Laien, sich für die Transparenz des Glaubens einzusetzen und sich in den wichtigsten Entscheidungen des Lebens von ihm leiten zu lassen".
"Die Bedeutung der Märtyrer besteht heute darin“, so der Kardinal weiter, „dass ihr Zeugnis den Anspruch auf ein selbstsüchtiges Leben oder ein geschlossenes Gesellschaftsmodell ohne Bezug auf moralische und spirituelle Werte zunichtemacht. Die Märtyrer fordern uns auf, zusammen mit künftigen Generationen auf, unser Herz für Gott und unsere Mitmenschen zu öffnen, Vorboten des Friedens zu sein, für Gerechtigkeit zu arbeiten, Zeugen der Solidarität zu sein“.
Abschließend betonte der Präfekt der Kongregation für die Heiligsprechungsverfahren, dass die neuen Seligen mit ihrem Mut und ihrer Loyalität unter schwierigen Umständen "ein Erbe für diese Diözese und für das gesamte argentinische Volk sind und sich daraus eine Verantwortung für künftige Zeiten ergibt“. Schließlich äußerte er die Hoffnung, dass "das Beispiel und das Gebet dieser vier Seligen uns helfen werden, immer mehr Menschen des Glaubens, Zeugen des Evangeliums, Erbauer von Gemeinschaft und Förderer einer Kirche zu sein, die sich verpflichtet, in allen Bereichen der Gesellschaft vom Evangelium Zeugnis zu geben, Brücken zu bauen und die Mauern der Gleichgültigkeit einzureißen “.
Das Fest des seligen Bischof Angelelli und seiner Gefährten wird an dessen Todestag am 17. Juli gefeiert. (SL) (Fides 29/4/2019)