VATIKAN/ANGELUS - Papst Franziskus: “Gott findet tausend Wege, um einen jeden von uns zu erreichen“

Sonntag, 5 Januar 2025 papst franziskus  

Vatikanstadt (Fides) - „Wie mächtig ist die Liebe Gottes: eine Liebe, die durch nichts besiegt werden kann, sondern über alle Hindernisse und Ablehnungen hinweg weiterleuchtet und unseren Weg erhellt“, so Papst Franziskus, beim Angelusgebet mit den auf dem Petersplatz versammelten Pilgern und Gläubigen, diessich trotz des Regens auf dem Platz drängten.
Der Papst kommentierte den Abschnitt des Tagesevangeliums (die Liturgie des zweiten Sonntags nach Weihnachten gibt den Prolog des Johannes wieder) und erinnerte daran, wie an Weihnachten „der menschgewordene Gottessohn so viele Mauern und Spaltungen überwindet. Er tritt den verschlossenen Köpfen und Herzen der „Großen“ seiner Zeit entgegen, die mehr damit beschäftigt sind, ihre Macht zu verteidigen als den Herrn zu suchen“.
„Diese und viele andere Schwierigkeiten können Gott nicht aufhalten: Er findet tausend Wege, um einen jeden von uns zu erreichen: wo immer wir sind, ohne Berechnung und ohne Bedingungen, indem er selbst in den dunkelsten Nächten der Menschheit Fenster des Lichts öffnet, die die Finsternis nicht verdunkeln kann“, fügte der Bischof von Rom hinzu.
„Diese Realität“, so der Papst, „tröstet und macht uns Mut, vor allem in einer Zeit wie der unseren, die nicht einfach ist, und in der wir Licht, Hoffnung und Frieden so sehr brauchen. Eine Zeit, in der die Menschen manchmal Situationen schaffen, die so kompliziert sind, dass es scheinbar kein Entkommen gibt“.
Die Lösung bestehe stattdessen darin, „leuchtende Fenster der Nähe zu den Leidenden zu öffnen: Fenster der Vergebung, des Mitgefühls und der Versöhnung - das sind die ersten Schritte, die wir tun müssen, damit der Weg für alle klarer, sicherer und – vor allem – möglich wird“. „Und diese Einladung gilt in besonderer Weise für das gerade erst begonnene Heilige Jahr. Ein Jahr, das uns auffordert, Boten der Hoffnung zu sein mit einem einfachen, aber konkreten „Ja“ zum Leben, und Entscheidungen, die Leben spenden. Gehen wir alle diese Verpflichtung ein: Das ist der Weg zum Heil!“, so der Papst weiter.
Nach dem Segen erinnerte der Papstes an alle Staaten, in denen „die Waffen dröhnen“: „Beten wir weiter für den Frieden, in der Ukraine, in Palästina, in Israel, im Libanon, in Syrien, in Myanmar, im Sudan. Die internationale Gemeinschaft möge entschlossen handeln, damit das humanitäre Recht in Konflikten respektiert wird. Keine Angriffe mehr auf Zivilisten, keine Angriffe mehr auf Schulen, Krankenhäuser, keine Angriffe mehr auf Arbeitsplätze! Vergessen wir nicht, dass Krieg immer eine Niederlage ist, immer!“.
(F.B.) (Fides 5/1/2025)


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