VATIKAN - Kurzfassung der Generalaudienz auch auf Chinesisch: Die Bedeutung eines neuen Geschenks

Mittwoch, 4 Dezember 2024 papst franziskus   katechismus   ortskirchen  



Von Gianni Valente

Vatikanstadt (Fides) - „Mit großer Freude beginnen wir heute die Lektüre der Zusammenfassung der Katechese in chinesischer Sprache“, so der Papst bei der heutigen Generalaudienz, und kündigte damit an, dass künftig auch Chinesisch zu den Sprachen gehört, in denen die Kurzfassungen seiner Katechesen bei den Generalaudienzen am Mittwoch verlesen werden. Bei dieser Gelegenheit grüßte der Papst auch „die hier anwesenden chinesischsprachigen Personen und diejenigen, die über die Medien mit uns verbunden sind. Für Sie alle und Ihre Familien“, fügte der Bischof von Rom hinzu, “bitte ich um Freude und Frieden. Gott segne Sie“.
Marta Zhao Nan, Leiterin der chinesischen Redaktion des Fidesdienstes, las auf dem Petersplatz vor der versammelten Menge den Abschnitt aus dem Brief des Paulus an die Korinther, die Zusammenfassung der Katechese und die Grüße des Papstes auf Chinesisch.
Marta Zhao, die in Peking in einer seit Generationen katholischen Familie geboren wurde, arbeitet seit 1998 für Fides, als die von ihr verantwortete Ausgabe anlässlich der Eröffnung der Asiensynode als erstes katholisches Missionsbulletin in chinesischer Sprache herausgegeben wurde. Damals veröffentlichte Fides ein Interview mit dem Bischof von Wanxian, Matthias Duan Yinming, der trotz Einladung nicht an der Synode teilnehmen konnte. Dank dieses Interviews erreichten seine Worte die Synodenaula. Im August desselben Jahres übergab die Fides-Redaktion Papst Johannes Paul II. das erste Bulletin in chinesischer Sprache.
Die Aufnahme der chinesischen Sprache in die Liste der Sprachen, in denen die Kurzfassungen während der Generalaudienzen auf dem Petersplatz oder in der Audienzhalle verlesen werden, ist vor allem für die in der ganzen Welt verstreut lebenden chinesischen Katholiken ein Geschenk. Um die Tragweite und die Auswirkungen der vom Papst getroffenen Entscheidung zu begreifen, lohnt es sich, statt auf die Strategien der „vatikanischen Politik“ gegenüber China einzugehen, einen Blick auf das eindrucksvolle und einzigartige Band zu werfen, das das ordentliche Lehramt der Nachfolger Petri mit dem „Sensus Fidei“ der chinesischen Katholiken verbindet.
Der Fidesdienst dokumentiert, vor allem dank der täglichen Arbeit von Marta Zhao, seit Jahrzehnten die Zuneigung und Unmittelbarkeit, mit der die chinesischen katholischen Gemeinden die Anregungen und pastoralen Impulse schätzen, die sie von der Kirche von Rom und ihrem Bischof erhalten.
Tausende von Nachrichten, die seit 1998 auch im Internet veröffentlicht wurden, zeugen davon, wie chinesische katholische Kirchengemeinden ihren täglichen Weg gehen und dabei stets den Leitlinien des Lehramtes des Nachfolgers Petri folgen. Selbst in den schwierigsten historischen Phasen ist die Befolgung des päpstlichen Lehramtes zu einem Weg geworden, um die Gemeinschaft der Kirche Chinas mit der Weltkirche unter den gegebenen Bedingungen konkret umzusetzen.
Das ordentliche Lehramt des Papstes inspiriert einen Großteil der Gebete, Liturgien, Katechesen und pastoralen Initiativen, die das tägliche kirchliche Leben der einzelnen chinesischen Diözesen und katholischen Gemeinschaften prägen.
In diesen Tagen (vgl. Fides vom 30/11/2024) wurden zum Beispiel Initiativen bekannt, die zur Vertiefung des Inhalts der päpstlichen Bulle „Spes non confundit“ im Hinblick auf das Heilige Jahr 2025 ins Leben gerufen wurden.
Auch Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung, bekräftigte in einer Rede am Sitz der Redaktion der Zeitschrift „La Civiltà Cattolica“ (vgl. Fides 14/5/2023) anhand von konkreten Beispielen, mit welcher Sorgfalt die chinesischen Gemeinden das ordentliche Lehramt der letzten drei Päpste aufgenommen haben.
Im Jahr 2004, als Johannes Paul II. das Jahr der Eucharistie ausrief, erläuterten Priester in den Messen vieler chinesischer Pfarreien die Gründe für das Jahr der Eucharistie, anhand des Apostolische Schreibens „Mane nobiscum Domine“.
Als Benedikt XVI. 2008 die Initiative für ein besonderes Paulusjahr ergriff, brachten Gemeinden und Diözesen in China eine beeindruckende Reihe von Initiativen auf den Weg, die dem Völkerapostel gewidmet waren. Es wurden Kurse in missionarischer Theologie abgehalten und Konferenzen über die missionarische Berufung, die alle Getauften betrifft. Und als Papst Benedikt XVI. das Priesterjahr ausrief, war es die Diözese Jinzhong, die bereits Ende Juni 2009 der Brief des Papstes an die Priester vorstellte und vertiefte, während Bischof John Baptist Wang Jin jedem Priester ein Exemplar der Schriften des heiligen Johannes Maria Vianney auf Chinesisch überreichte.
Dasselbe geschah, als Papst Benedikt XVI. das Jahr des Glaubens (11. Oktober 2012 - 24. November 2013) ausrief. Das Apostolische Schreiben „Porta fidei“, mit dem Benedikt XVI. das neue besondere Jahr ausgerufen hatte, war Gegenstand von Studientagen in verschiedenen Diözesen, während in Diözesen wie Fengxian Schulungen für Katecheten organisiert wurden, die „berufen sind, die Verkündigung des Evangeliums im Jahr des Glaubens mit besonderer Hingabe weiterzugeben“.
Auch mit Papst Franziskus brachten die chinesischen Katholiken ihren Wunsch zum Ausdruck, auf den Spuren der Apostel zu gehen, und folgen dabei den Impulsen, die vom ordentlichen Lehramt des Papstes ausgeht. Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit veröffentlichten viele Bischöfe Hirtenbriefe, die sich mit dem Lehramt von Papst Franziskus befassten.
Während der ersten Monate der Pandemie, als die täglichen Liturgien und Gebete des Bischofs von Rom jeden Tag live im Fernsehen übertragen wurden, konnten junge chinesische Katholiken über die sozialen Medien Bilder von den Messen des Papstes zusammen mit simultanen chinesischen Übersetzungen seiner Predigten in die Häuser bringen.
In der Botschaft, die Papst Franziskus am 26. September 2018 an die chinesischen Katholiken und die Weltkirche richtete, schrieb der Papst, dass die chinesischen Katholiken täglich „in meinen Gebeten“ präsent seien, und er dankte im Namen der gesamten katholischen Kirche „für die Gabe eurer Treue, der Beständigkeit in der Prüfung und des tief verwurzelten Vertrauens in die Vorsehung Gottes, auch wenn gewisse Ereignisse sich als besonders widrig und schwierig herausgestellt haben“.
Von heute an werden auch die päpstlichen Mittwochskatechesen, die gegenseitige Zuneigung, die den Bischof von Rom und die chinesischen Katholiken im Glauben verbindet, bestätigen.
(Fides 4/12/2024)


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