Maputo (Fides) - „Die Zeit nach den Wahlen war von einem feigen Anschlag geprägt, um, wenn schon nicht die Wahrheit, so doch zumindest die Demokratie zum Schweigen zu bringen“. Mit diesen Worten verurteilte die Bischofskonferenz von Mosambik die Ermordung der beiden Vertreter der Oppositionspartei Podemos, Elvino Dias und Paulo Guambe, die nach den Parlamentswahlen am 9. Oktober in einem Hinterhalt getötet wurden (vgl. Fides 22/10/2024). „Wir verurteilen die barbarische Ermordung zweier politischer Persönlichkeiten, da sie mit ähnlichen Methoden an andere Morde an politischen oder zivilgesellschaftlichen Persönlichkeiten, die ebenfalls mit Oppositionsparteien in Verbindung stehen, erinnert, die im Anschluss an frühere Wahlen stattfanden“, so die mosambikanischen Bischöfe in ihrer Erklärung vom 22. Oktober.
Die Bischöfe beklagen außerdem, dass es bei der Wahl am 9. Oktober zu schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten gekommen sein soll, wie z. B. „schwerer Betrug, wiederholtes Einwerfen von bereits abgegebenen Stimmzetteln in die Wahlurne, Fälschung von Nachrichten“.
Nach den Vorwürfen des angeblichen Wahlbetrugs und im Zusammenhang mit der Ermordung der beiden Oppositionsvertreter kam es am 21. Oktober in Maputo und anderen Städten zu Protesten, die von der Polizei gewaltsam unterdrückt wurden. Der Protesttag hatte nach Angaben des Verbands mosambikanischer Unternehmer schwere wirtschaftliche Auswirkungen mit einem Verlust für die Privatwirtschaft von 203 Millionen Euro.
Die Bischöfe rufen unterdessen dazu auf, das Demonstrationsrecht zu respektieren, appellieren aber an die jugendlichen Demonstrierenden, sich nicht zu Gewalttaten instrumentalisieren zu lassen.
Abschließend stellt die Bischofskonferenz fest, dass „mehr als die Hälfte der registrierten Wähler nicht zu den Urnen gegangen ist“, und betont, dass „wir die höchste Wahlenthaltung in unserer Geschichte der Mehrparteienwahlen erlebt haben, was darauf hinzudeuten scheint, dass die Unregelmäßigkeiten und der Betrug, die bei früheren Wahlen verzeichnet wurden, einem großen Teil der Bevölkerung gezeigt haben, dass ihr an der Wahlurne zum Ausdruck gebrachter Wille nicht respektiert wird und die Ausübung dieses wichtigen Bürgerrechts nutzlos ist“.
Abschließend forderten die Bischöfe alle auf, den Weg der Vergebung und des Mutes zur Wahrheit zu gehen, um das Land zur Normalität zurückzuführen.
Bislang wurden nur einige Teilergebnisse der Wahl veröffentlicht, die auf einen Sieg der Frelimo hindeuten, der Partei, die seit der Unabhängigkeit 1975 an der Macht ist. Die endgültigen amtlichen Ergebnisse werden für morgen, den 25. Oktober, erwartet.
(L.M.) (Fides 24/10/2024)