Nairobi (Fides) - „Wir sehen uns gezwungen, unsere tiefe Besorgnis über das beunruhigende politische Klima in unserem Land zum Ausdruck zu bringen“, erklären die Bischöfe Kenias in einer Verlautbarung mit dem Titel “Let Us Restore Hope in Kenya“ (Lasst uns Kenia wieder Hoffnung geben), die sie gestern, am 14. November, bei einem Pressetermin vorgestellt haben.
Die katholische Bischofskonferenz Kenias meldet sich damit erneut zu Wort, um die ernsten Sorgen der Bevölkerung angesichts des Klimas der politischen Gewalt zum Ausdruck zu bringen, in dem sich das Land seit Monaten nach den Demonstrationen gegen das Finanzgesetz und den Anstieg der Lebenshaltungskosten befindet (vgl. Fides 1/7/2024).
„Die politischen Auseinandersetzungen haben zu ungerechtfertigten Spannungen geführt und die Spaltung unseres Volkes vertieft“, betonten die Bischöfe. „Trotz der scheinbaren Ruhe, die wir erleben, gibt es viele Sorgen und die meisten Menschen verlieren das Vertrauen in die Regierung.“
Die kenianische Bischofskonferenz kritisiert die „mangelnde Sensibilität und Verantwortungslosigkeit“ der kenianischen politischen Klasse, zu der „einige der bestbezahlten Parlamentarier der Welt“ gehören, sowie das Klima der Lüge und Korruption, das das nationale politische System kennzeichnet.
Die Bischöfe sind „entsetzt“ über die wiederkehrenden Fälle von „Entführung, Verschwinden, Folter und Mord an Kenianern“ und erinnern an die vielen Familien, die über den Tod, die Verletzung oder das Verschwinden ihrer Söhne und Töchter wegen der Teilnahme an Demonstrationen der „Generation Z“ verzweifelt sind.
Besonders besorgniserregend sei „die Zunahme der Morde an Frauen“. Dies habe „große Bestürzung, Wut und Abscheu ausgelöst“. In Bezug auf die vermissten Personen fragen sich die Bischöfe: „Wer entführt diese Menschen? Ist die Regierung nicht in der Lage, diese Entführungen und Morde zu stoppen?“. Die Bischofskonferenz fordert in diesem Zusammenhang die Regierung auf, die Verfassung zu respektieren, deren Artikel 26 den Staat verpflichtet, jedes menschliche Leben zu schützen.
In Bezug auf die Wirtschaftslage erinnern die Bischöfe an die „ungelösten Probleme, die wir in letzter Zeit gegenüber der Regierung angesprochen haben, die Überbesteuerung der Kenianer und die Jugendarbeitslosigkeit“. „Wir danken Gott dafür, dass er das Land trotz der politischen und sozialen Umwälzungen zusammenhält“, heißt es in der Erklärung, die mit einem Appell an alle Kenianer verbunden ist, für Kenia zu beten, und insbesondere an die katholischen Gläubigen, die eingeladen sind, sich als ‚Pilger der Hoffnung‘ auf das Heilige Jahr 2025 vorzubereiten.
(L.M.) (Fides 15/11/2024)