Conferenza episcopale della Corea
Seoul (Fides) - „Gott hat sein Volk auf dieser Erde dazu auserwählt, das Evangelium anzunehmen und im Glauben zu gedeihen. Vertrauen wir uns der Fürsprache der seligen Märtyrer an, damit wir immer nach dem Evangelium leben“, so Kardinal Andrew Yeom Soo-jung bei der Messe zum 10. Jahrestag der Seligsprechung von „Paul Yun Ji-chung und 123 weiteren Märtyrern“, die 2014 während der heiligen Messe mit Papst Franziskus bei dessen Besuch in Südkorea stattfand. Zehn Jahre nach diesem historischen Ereignis - und 40 Jahre nach der ersten Seligsprechung koreanischer Märtyrer im Jahr 1984 – beten koreanische katholische Gemeinden das „Gebet für die 124 seligen koreanischen Märtyrer“, in dem die Namen der seligen Märtyrer einzeln aufgeführt sind. Kardinal Yeom einnerte an die Predigt bei der Seligsprechungsmesse von Papst Franziskus vor 10 Jahren, in der der dieser mit den Worten des heiligen Paulus sagte: „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?“ und dabei an „den Sieg der Märtyrer, d.h. an die Macht der Liebe Gottes“ erinnerte.
„Lasst uns am 10. Jahrestag ihrer Seligsprechung“, so der Kardinal, noch einmal für den Glauben unserer Vorfahren beten. Denken wir daran, wie mächtig und schön die Wahrheit des Evangeliums ist, die wir gelebt haben, und denken wir an die Bedeutung des Glaubens an die Auferstehung Christi, den unsere Märtyrer bewiesen haben, indem sie die Verfolgung überwunden und den Tod besiegt haben“.
Die Gelegenheit dazu bietet sich in besonderer Weise im „Monat der Märtyrer“, dem Monat September, „eine Zeit, in der wir auf die Hingabe der Märtyrer schauen, die die Wurzeln der koreanischen Kirche sind“, und sie in der Gegenwart umsetzen.
Der „Monat der Märtyrer“ wird in allen koreanischen katholischen Gemeinden gefeiert. Die Kirche gedenkt derer, die ihr Leben für den Glauben gegeben haben und begleitet die Verehrung der Gläubigen mit Wallfahrten, Gebetswachen, Katechesen und Begegnungen sowie kulturellen Initiativen.
Der Aktionsmonat wurde am 1. September mit einer Eucharistiefeier in der Myeongdong-Kathedrale in Seoul unter dem Vorsitz von Kardinal Yeom eröffnet, während der Abschluss am 29. September im Heiligtum der Märtyrer in Seosomun unter dem Vorsitz von Bischof Koo Yobi, dem Vorsitzenden des Komitees zur Ehrung der Märtyrer, stattfinden soll. Am 20. September wird auch das Fest des heiligen Andreas Kim Taegon (1821-1846), Koreas erstem Priester und Märtyrer, gefeiert.
Im Rahmen der verschiedenen Initiativen wird die Erzdiözese Daegu am 28. September eine Fußwallfahrt zum Heiligtum in Sannae-myeon durchführen. Am darauffolgenden Tag, dem 29. September, organisiert die Jugendkommission eine spezielle Pilgerreise für Kinder und Jugendliche unter dem Titel „Auf den Spuren von Pater Kim Dae-geon“, bei der die Kinder die Figur des Heiligen Andreas kennen lernen.
Am 21. September werden die Gläubigen in einer Fußwallfahrt das Dorf Seoji um 6 Uhr morgens verlassen und etwa 26 km nach Gamyeong pilgern. Am selben Tag werden sich die Gläubigen in der Provinz Gangwon versammeln, um dengemeinsam Rosenkranz zu beten und für die Seligsprechung des ehrwürdigen Pater Thomas Choi Yang-eop zu beten.
In der Diözese Incheon findet eine Gedenkfeier mit einer Wallfahrt zum Grab des Dieners Gottes Petrus Lee Seung-Hoon (1756-1801) statt, einem Prinzen der Joseon-Dynastie, der getauft wurde und den Märtyrertod erlitt, während in der Diözese Uijeongbu eine Dankesmesse im Heiligtum der Märtyrer von Angju abgehalten wird.
Am 22. September wird in der Diözese Andong das Fest des Heiligen Andreas Kim Dae-geon, des Heiligen Paulus Jeong Ha-sang und ihrer Gefährten zu gedacht, während in der Inseldiözese Jeju mit einem „Wettbewerb“ an den ersten Märtyrer der Insel Jeju, Peter Felix Kim Gi-ryang, erinnert wird.
Von der Gesamtzahl der koreanischen Märtyrer, die auf etwa zehntausend geschätzt wird, ist das Martyrium von 103 Gläubigen dokumentiert. Der erste war Andrew Kim Taegon. Er wurde 1821 in eine Familie von christlichen Konvertiten hineingeboren und im Alter von 15 Jahren getauft. Er studierte im Priesterseminar in Macao und wurde 1845 zum Priester geweiht und war damit der erste einheimische katholische Priester Koreas. Während der Herrschaft der Joseon-Dynastie wurde er wegen seiner Evangelisierungsbemühungen verhaftet und verfolgt und am 16. September 1846 im Alter von 25 Jahren durch Enthauptung hingerichtet. Papst Johannes Paul II. sprach in während seines Besuchs in Südkorea im Jahr 1984 zusammen mit 102 weiteren koreanische Märtyrer heilig. Dreißig Jahre später, bei seinem Besuch in Korea im Jahr 2014, sprach Papst Franziskus weitere 124 koreanische Märtyrer heilig.
(PA) (Fides 18/9/2024)