AFRIKA/SUDAN - Keine Anzeichen für Frieden: Konfliktparteien rüsten auf

Mittwoch, 11 September 2024 waffen   kriege   vertriebene  

Khartum (Agenzia Fides) - Nach mehr als 500 Tagen des Konflikts scheint es keinen Anzeichen für einen möglichen Frieden für den Sudan zu geben. Der am 15. April 2023 ausgebrochene Krieg zwischen den von General Abdel-Fattah Burhan befehligten sudanesischen Streitkräften (SAF) und den von Mohamed Hamdan „Hemedti“ Dagalo angeführten „Rapid Support Forces“ (RSF) scheint sich vielmehr zu verschärfen, da beide Kontrahenten weiterhin Waffen und Munition erhalten.
Laut einem Bericht von „Human Rights Watch“ (HRW), der am 9. September veröffentlicht wurde, gibt es Fotos und Videos, die beweisen, dass sowohl die Armee als auch die „Rapid Support Forces“ Waffen erhalten haben, die bei Ausbruch des Konflikts nicht in ihrem Besitz waren. Dazu gehören bewaffnete Drohnen, auf Lastwagen montierte mehrläufige Raketenwerfer, Systeme zur Störung der Lenksysteme gegnerischer Drohnen und Panzerabwehrraketen. Waffen und Ausrüstung, die nach den Erkenntnissen von HRW unter anderem in Belarus, China, Iran, Russland, der Ukraine und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hergestellt wurden.
Lokale, regionale und internationale Mächte, darunter Russland und die Ukraine, stehen sich im Sudan gegenüber. Haupteidtragende ist die sudanesischen Bevölkerung.
Seit April 2023 sind mehr als 7 Millionen Sudanesen vor den Kämpfen geflohen, einige von ihnen mehr als einmal, zusätzlich zu den 3 Millionen anderen Vertriebenen, die bereits vor Ausbruch des Krieges im Land lebten.
Die Zahl der sudanesischen Flüchtlinge in den Nachbarländern beträgt mehr als 2 Millionen, die in Flüchtlingscamps in Ägypten, der Zentralafrikanischen Republik, dem Südsudan und dem Tschad untergebracht sind. Die UNO bezeichnet die sudanesische Flüchtlingskrise als die schlimmste der Welt.
Am heutigen 11. September wird der UN-Sicherheitsrat voraussichtlich darüber beraten, ob das Waffenembargo gegen die Region Darfur (das seit 2004 besteht) verlängert und auf den gesamten Sudan ausgedehnt werden soll.
(L.M.) (Fides 11/9/20024)


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