Khartoum (Fides) - Der Abschuss eines russischen Frachtflugzeugs über Darfur (Westsudan) wirft ein nrurd Licht auf die internationalen Allianzen, die den im April 2023 ausgebrochenen sudanesischen Bürgerkrieg anheizen.
Die Maschine, eine „Iljuschin IL-76“, die einem in Kirgisistan registrierten Unternehmen (New Way Cargo) gehörte, war von Ras al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) aus nach Amdjarass (Tschad) gestartet. Das Flugzeug wurde am 21. Oktober über Malha in Nord-Darfur abgeschossen, angeblich durch eine Rakete der „Rapid Support Forces“ (RSF), die es fälschlicherweise für ein Flugzeug der sudanesischen Armee gehalten hatten.
Die Besatzung dieses Flugzeugs besteht in der Regel aus fünf Männern. Derzeit sind nur die Identitäten von zwei Besatzungsmitgliedern bekannt: ein Russe und ein Kirgise, der einen Ausweis trug, der ihn als Ingenieur eines kirgisischen Unternehmens mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten auswies.
Das Flugzeug war auf dem Weg nach Amdjarass im Tschad unweit der Grenze zum Sudan, wohin die Vereinigten Arabischen Emirate humanitäre Hilfe für die sudanesische Bevölkerung schicken und dabei den örtlichen Flughafen (Aéroport International Maréchal Idriss Deby) nutzen, der über die längste und am besten asphaltierte Landebahn im gesamten Tschad verfügt. Humanitäre Hilfe, hinter der sich unabhängigen Untersuchungen zufolge Waffenlieferungen an sudanesische Paramilitärs verbergen. Die Emirate gelten als einer der Sponsoren der Rapid Support Forces, die daher mit dem Abschuss des Flugzeugs einen schweren Fehler begangen haben soll. Die Miliz erklärte in einer Stellungnahme, sie habe ein ausländisches Kampfflugzeug abgeschossen, das die sudanesische Armee unterstützt habe. Sie behaupteten auch, ohne Beweise zu liefern, dass das Flugzeug „Fassbomben“ auf die Zivilbevölkerung abgeworfen habe. Die sudanesische Luftwaffe setzt unterdessen Frachtflugzeuge vom Typ Antonow und nicht Iljuschin (wie das abgeschossene Flugzeug) als improvisierte Kampfflugzeuge ein, die während des Fluges mit Sprengstoff gefüllte Fässer von der Heckklappe abwerfen.
Während die Rapid Support Forces von den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem russischen privaten Militärunternehmen Wagner-Group unterstützt werden, erhält die sudanesische Armee Unterstützung von Ägypten, der Türkei und dem Iran, während die ukrainischen Spezialeinheiten von Zeit zu Zeit Videos veröffentlichen, in denen ihre Männer zu sehen sind, wie sie gegen russische Söldner vorgehen, die die Rapid Support Forces unterstützen. Abgesehen vom internen Ursprung des Konflikts ist der Sudan also auch Teil des „Weltkriegs in Stücken“.
(L.M.) (Fides 23/10/2024)