ASIEN/SÜDKOREA - Vorbereitung auf den WJT zum Thema Künstliche Intelligenz und Ethik

Donnerstag, 5 September 2024 neue technologien   künstliche intelligenz   weltjungendtag   jugendliche  

Seoul (Fides) - Für junge Katholiken, die sich auf den Weltjugendtag vorbereiten, der 2027 in Korea stattfinden wird, sind künstliche Intelligenz und Ethik ein Thema. In der „Myeongdong“-Kathedrale in Seoul wurde ein Appell „für eine ethische künstliche Intelligenz“ von Pater Paolo Benanti auf den Weg gebracht, der auf Einladung der örtlichen Kirche den Vorbereitungsweg für das internationale Jugendtreffen eröffnete.
Der Theologe und Ethiker sprach vor 800 Jugendlichen in der Kathedrale und hielt einen Vortrag zum Thema „Künstliche Intelligenz und ihre ethischen Implikationen“. Der Vortrag bildete den Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe, die vom Kommunikationskomitee der Erzdiözese Seoul in Zusammenarbeit mit dem lokalen Organisationskomitee des Weltjugendtags Seoul 2027 organisiert wurde. Die Reihe von Treffen, Seminaren und Katechesen zielt darauf ab, junge Menschen in die Diskussion über aktuelle Themen einzubinden.
Pater Benanti betonte die Bedeutung der Erforschung ethischer Dimensionen in der modernen Technologie und untersuchte die ethische Komplexität der künstlichen Intelligenz. Der Franziskanerpater brachte die Zuhörer dazu, die doppelte Natur der Technologie zu betrachten, indem er über den historischen Kontext nachdachte, in dem Werkzeuge zu Waffen werden konnten. „Wir müssen unsere Perspektive auf die Ethik der Technologie ändern und sie als eine Form der Macht betrachten. Jede Nutzung der KI impliziert eine moralische Entscheidung“.
Pater Benanti veranschaulichte anhand von historischen Beispielen die Auswirkungen der Technologie auf die Gesellschaft und vermittelte eine Botschaft, die jeden zur Verantwortung zieht: Die großen Herausforderungen der Technologie betreffen nicht nur Ingenieure oder Informatiker, sondern die Gesellschaft als Ganzes und erfordern ein sorgfältiges Nachdenken über den Wert des menschlichen Lebens und die Ethik der Zukunft. „Wir sollten eine Entwicklung anstreben, eine Innovation, die dem Gemeinwohl dient“, sagte er.
In der Diskussionsrunde ging Pater Benanti schließlich auch auf die Sorgen der jungen koreanischen Teilnehmer ein und riet ihnen: „Lasst euch von der Technologie nicht einschüchtern. Wie Papst Benedikt XVI. in ‚Caritas in Veritate‘ lehrt, offenbart die Technologie das Streben der Menschheit nach Entwicklung und unseren inneren Drang, die materiellen Grenzen zu überwinden. Wenn sie mit Bedacht eingesetzt wird, kann sie uns der Kontemplation und der Anbetung des Herrn näher bringen“. Pater Benanti betonte die Bedeutung von Unterscheidungsvermögen und ermutigte die jungen Menschen, „die Rolle der Technologie in ihrem täglichen Leben und ihre weiterreichenden sozialen Auswirkungen kritisch zu bewerten“.
Er schlug einen durchdachten Ansatz für den technologischen Fortschritt vor, der sich auf die Verbesserung der Menschenwürde und das Wohlergehen der Gesellschaft konzentriert, insbesondere zum Nutzen der jungen Generation.
(PA) (Fides 5/9/2024)


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