Von Pascale Rizk
Rom (Fides) - „Richten wir uns unseren Blick fest auf Jesus, auf sein Kreuz und auf Maria, unsere Mutter: So werden wir auch in Schwierigkeiten die Kraft finden, weiterzugehen, ohne Angst vor Anklage, ohne das Bedürfnis nach Zustimmung, mit unserer eigenen Würde, mit der Gewissheit, gerettet zu sein und von unserer Mutter Maria begleitet zu werden, ohne Kompromisse zu machen, ohne geistige Schminke“. Mit diesen Worten grüßte Papst Franziskus die portugiesischen und koreanischen Jugendlichen am Ende der Messe, die am Christkönigsfest im Petersdom gefeiert wurde, und schloss damit die traditionelle Übergabe des Weltjugendtagskreuzes und der Kopie der Ikone der „Maria Salus Popoli Romani“ zwischen den beiden Gruppen von Jugendlichen ab.
Die gesamte Predigt von Papst Franziskus wertvolle Anregungen für die jungen Koreaner, die auch persönlich in die Vorbereitung des nächsten Weltjugendtags eingebunden sein werden, der 2027 in Seoul stattfinden wird.
Eine Gruppe von 56 jungen Koreanern aus allen Diözesen Koreas war in Begleitung von Bischöfen, Priestern und Gemeindeleitern seit Mittwochabend, dem 20. November, in Italien eingetroffen, um eine Woche lan an verschiedenen Begegnungen und Gelegenheiten zur Gemeinschaft teilzunehmen, was in Assisi mit geistlichen Exerzitien und einer Messe in der Basilika des Heiligen Franziskus begann. In der umbrischen Stadt beteten die jungen Koreaner auch am Grab des seligen Carlo Acutis, das sich in der Wallfahrtskirche befindet. Bei dieser Gelegenheit schenkten die jungen Koreaner der Mutter von Carlo Acutis, der am 27. April 2025 heilig gesprochen wird, eine Nachbildung der traditionellen koreanischen Statue der Muttergottes. Zurück in Rom versammelten sich die jungen Koreaner zusammen mit denen Jugendlichen aus Lissabon in der Basilika Santa Maria Maggiore, um den Rosenkranz vor Maria Salus Populi Romani zu beten, einer Ikone, die den Römern besonders am Herzen liegt und die Papst Franziskus häufig besucht, um seine apostolischen Reisen dem Schutz Marias anzuvertrauen. Am Hochfest Christkönig wurden die Jugendlichen aus Korea bei der Messe mit dem Papst von 53 weiteren koreanischen Jungen und Mädchen, die in Italien leben, begleitet.
Nach dem Weltjugendtag in Manila (1995) kehrt der Weltjugendtag 32 Jahre später nach Asien zurück, in ein Land, in dem die Katholiken 11,3 % der Bevölkerung ausmachen, wie aus den jüngsten Statistiken der Bischofskonferenz hervorgeht.
Viele hoffen, dass der Weltjugendtag in Seoul eine Gelegenheit für einen Neubeginn der pastoralen Arbeit für die jungen Generationen sein kann, deren Leben von gesellschaftlichen Kriterien bestimmt wird, die das äußere Erscheinungsbild, den Wettbewerb, herausragende akademische Leistungen oder die Zugehörigkeit zu den beliebtesten Vereinen oder Gruppen in den Vordergrund stellen.
In seiner Predigt zum Christkönigsfest schlug der Papst nicht nur den anwesenden jungen Menschen mehrere Wege zur Reflexion vor. Er forderte sie auf, mutig zu sein, wenn sie wegen ihrer Nachfolge Jesu „angeklagt“ werden, und vor allem, sich nicht „von Illusionen berauschen zu lassen“ in einer Welt, in der „Kritik und falsche Anschuldigungen fallen“, während „die Werke der Liebe“, die „im Licht des Herrn“ gedeihen, Bestand haben. Der Nachfolger Petri forderte die jungen Menschen auf, sich nicht von dem Bedürfnis anstecken zu lassen, um jeden Preis gesehen, anerkannt und gelobt zu werden, „denn Gott liebt euch so, wie ihr seid“. „Seid vorsichtig, seid frei im Einklang mit eurer Würde“, fügte er hinzu, und „verstellt nicht eure Seele, verstellt nicht euer Herz“.
Wenn das Herz - wie Papst Franziskus in seiner letzten Enzyklika „Dilexit nos“ bekräftigt hat - der wichtigste Ort bleibt, der von der Sehnsucht nach Liebe und der Begegnung mit der Unentgeltlichkeit geprägt ist, dann misst sich der Wert des Weltjungentags auch nicht an der Effektivität der organisatorischen Strategien und dem Aufbau spektakulärer „Events“, sondern an der Fähigkeit, den wahren „Wunsch der Jugendlichen zu erfassen, zusammenzukommen, ihre Erfahrungen zu teilen, ein Wort des Glaubens zu hören, gemeinsam in die Zukunft zu blicken, ihr Engagement zu erneuern und zu bestätigen“ (Johannes Paul II.) zu erfassen. Die Veranstaltungen des Weltjugendtags sind keine Selbstbeweihräucherung, sondern Gelegenheiten, eine persönliche Begegnung mit Christus in der Eucharistie zu erleben, die Jugendliche aus der ganzen Welt anzieht und sie in einer Erfahrung universeller Geschwisterlichkeit vereint. Die koreanischen Jugendlichen, die zur Übergabe der Symbole des Weltjungentags nach Rom gekommen sind, hoffen, dass die Erfahrung, auf die sie sich vorbereiten, ihren Wunsch nach Glück konkret erfüllen kann, und sie wissen, dass der reale Kontakt mit dem Bischof von Rom, der sie besuchen wird, und die Begegnung mit Gleichaltrigen aus der ganzen Welt eine Kraft und eine Beständigkeit haben, die keine Handy-„App“ und keine „virtuelle Ausstellung“ ersetzen kann. Sie hoffen auch, dass von diesem „außergewöhnlichen“ Ereignis aus „gewöhnliche“ Wege beginnen können, um die Gaben der Gnade in ihrem täglichen Leben aufblühen zu sehen und „den Mut zu haben, Zeugnis von der Hoffnung zu geben, um in der Gewissheit der unbesiegbaren Liebe Gottes zu wachsen“, wie Papst Franziskus zu ihnen sagte.
(Fides 25/11/2024)