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Von Antonella Prenna
Pourcine (Fides) - "Der Hurrikan hat uns nur am Rande getroffen, aber die Situation hier in Pourcine ist sehr schwierig", so der italienische Missionar Pater Massimo Miraglio aus Port au Prince gegenüber Fides über den jüngsten Durchzug des Hurrikans Beryl (vgl. Fides 5/7/2024) in der Karibik. Wenige Tage vor dem Durchzug des Tropensturms wurden in der Pfarrschule Pourcine-Poc Makaya die Zeugnisse ausgeteilt.
"Leider ist das Gebiet meiner Pfarrei das am stärksten beschädigte an der Südküste der Insel Haiti, da es zwischen zwei Windfenstern liegt", fährt der Kamillianerpater fort und bezog sich dabei auf die Pfarrei „Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe“ in Pourcine, deren Gemeindepfarrer er ist (vgl. Fides 28/9/2023).
"Vor allem Nutzpflanzen - Obstbäume, Bananenstauden, Mais - wurden zerstört, was der ohnehin schon prekären Ernährungs- und Wirtschaftslage der Bevölkerung schweren Schaden zufügte“, so der Geistliche weiter, „und auch Bohnenplantagen, das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung, wurden schwer getroffen, vor allem dort, wo sie bereits angepflanzt waren. Paradoxerweise gibt es hier zum Glück keine richtigen Häuser, denn erst wurden die Häuser durch den Hurrikan Matthew im Jahr 2016 (vgl. Fides, 06/10/2016) völlig zerstört und dann hat das Erdbeben von 2021 (vgl. Fides 25/8/2021), das sein Epizentrum nicht weit von der Pfarrei hatte, alles niedergerissen, was noch stand. Infolgedessen leben die Menschen derzeit in provisorischen Notunterkünften. Die meisten sind mit Blech verkleidet und haben dem Einschlag standgehalten. Am stärksten beschädigt sind die Häuser der ärmsten Familien, die überhaupt kein Dach haben.“
"Mit der Zerstörung der Ernten, die, wie bereits erwähnt, ein Minimum an Ernährungssicherheit für die Bevölkerung gewährleisteten, sind auch die kommenden Monate gefährdet, sowohl im Hinblick auf die Ernte als auch auf den Verkauf der Erzeugnisse des Landes, der einzigen Einnahmequelle. Gott sei Dank gab es keine Verletzten oder Todesopfer“, so der Missionar.
"Das größte Problem", so Pater Miraglio, der einzige italienische Kamillianerpater, der seit 18 Jahren in Haiti tätig ist, "ist nach wie vor das Fehlen eines Ortes, an dem man sich in Sicherheit bringen kann. Sollten andere Wirbelstürme vorbeiziehen und uns stärker treffen als dieser, vor allem nachts, wäre es sehr schwierig, sich in Sicherheit zu bringen, weil es keinen Ort gibt, an dem sich die Menschen versammeln und Schutz suchen könnten. Und das ist eines der Dinge, auf die wir uns konzentrieren. In diesem Jahr werden wir es definitiv nicht mehr schaffen, aber im nächsten Jahr wollen wir versuchen, ein kleines Gebäude zu bauen, das die Bevölkerung beherbergen kann. Bei wirklich starken Wirbelstürmen besteht ein hohes Risiko, Menschenleben zu verlieren, denn zwischen umstürzenden Bäumen, umherfliegenden Blechen, inmitten von Schlamm und sehr unwegsamem Gelände wird es sehr schwierig, sich zu retten."
"Außerdem", so der Kamillianerpater abschließend, "besteht eine der Prioritäten darin, eine Kirche zu bauen, die als Gemeindesaal, Versammlungsort und vor allem als Zufluchtsort im Falle von Umweltkatastrophen dienen soll. Leider befindet sich die Ortschaft Pourcine in einer sehr günstigen Lage für den Durchzug von Wirbelstürmen“.
(Fides 8/7/2024)