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Port au Prince (Fides) - Am vergangenen Samstagabend, den 26. Oktober 2024, drangen bewaffnete Banden unter dem Kommando von Jimmy Chérizier, alias Barbecue, in das Gelände der Missionarinnen der Nächstenliebe in Sanfil ein, plünderten das Kloster und die Krankenstation und steckten anschließend das gesamte Gebäude in Brand.
Dies berichtete französische Schwester Paësie, die vor einigen Jahren die Gemeinschaft „Familie Kizito" für bedürftige Kinder in Haiti gegründet hat und als Missionarin in Haiti tätig ist, dem Kamillianer-Missionar Pater Cipriano.
„Die Gegenstände, die auf brutale Weise gestohlen wurden, werden immer noch auf dem Markt in der Nähe der Saint-Josephs-Schule zum Verkauf angeboten. Die Schwestern sind seit 1979 in diesem Haus, als die heilige Teresa von Kalkutta das Zentrum eröffnete. Seit 47 Jahren stehen sie im Dienste der Bevölkerung von Bas Delmas. Jedes Jahr haben sie hier etwa 1.500 stationäre und fast 30.000 ambulante Patienten kostenlos aufgenommen“, so der Missionar.
Das gesamte Gebiet von Bas-Delmas in Port-au-Prince gilt als „Hochburg“ von Chérizier, einem ehemaligen Polizisten, der an der Spitze krimineller Banden steht, die auf der Insel ihr Unwesen treiben. Er wird für eines der schlimmsten Massaker in den Slums von Port-au-Prince verantwortlich gemacht und ist derzeit der mächtigste und gefürchtetste Mann in Haiti und sagt, er wolle sein Land „von traditionellen Politikern und korrupten Oligarchen“ befreien.
Den jüngsten Agenturmeldungen zufolge hat unterdessen das Parlament von El Salvador mit großer Mehrheit ein Abkommen mit der multinationalen Sicherheitsunterstützungsmission der Vereinten Nationen in Haiti über die Entsendung eines Militärkontingents gebilligt. Das Abkommen, das unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen steht, sieht die Durchführung medizinischer Evakuierungen durch salvadorianische Truppen vor. Haiti und Kenia hatten das Abkommen über die Mission im Juli unterzeichnet, El Salvador trat am vergangenen 3. Oktober bei.
(AP) (Fides 31/10/2024)