AFRIKA/MALI - Spannungen zwischen Algerien und Mali: Militärjunta will 2015 in Algier unterzeichnetes Abkommen beenden

Freitag, 26 Januar 2024 soldaten   dschihadisten  

Bamako (Fides) – Die Beziehungen zwischen Mali und Algerien sind frostig. Die Militärjunta, die 2020 die Macht in der malischen Hauptstadt Bamako übernommen hat, hat am gestrigen 25. Januar, ein Kommuniqué veröffentlicht, in dem sie erklärt, dass sie "mit großer Besorgnis feindselige Handlungen, Einmischung in die inneren Angelegenheiten Malis durch die Behörden der Demokratischen Volksrepublik Algerien" zur Kenntnis nimmt.
Mali beschuldigt Algerien unter anderem, die Anwesenheit von Vertretern bestimmter Gruppen auf algerischem Boden zuzulassen, „die das aus dem Algier-Prozess hervorgegangene Abkommen für Frieden und Versöhnung unterzeichnet haben und nun zu terroristischen Gruppen geworden sind".
Die Note gegen Algerien kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Militärjunta ebenfalls gestern das "sofortige Ende" des 2015 mit den Unabhängigkeitsgruppen im Norden des Landes unterzeichneten Abkommens von Algier ankündigte.
Die Junta begründete dies mit der "veränderten Haltung einiger Unterzeichnergruppen", aber auch mit "feindseligen Handlungen und der Instrumentalisierung des Abkommens durch die algerischen Behörden, deren Land die Vermittlung übernimmt".
Das Abkommen war in eine Krise geraten, nachdem Unabhängigkeitsgruppen im Norden des Landes, vor allem Tuareg, im Jahr 2023 die Feindseligkeiten gegen den Zentralstaat und die malische Armee wieder aufgenommen hatten, nachdem die UN-Mission (MINUSMA), die von der Junta nach zehnjähriger Präsenz abgesetzt worden war, abgezogen worden war.
Die malische Junta leidet unter den von der UNO verhängten Sanktionen, wird aber von der Russischen Föderation unterstützt, mit der Algerien ausgezeichnete Beziehungen unterhält. Dies habe Algerien jedoch nicht davon abgehalten, sich an die Sanktionen zu halten, heißt es in Mali.
In ihrem Kommuniqué richteten die malischen Militärs dann eine versteckte Drohung an die Regierung in Algier, die Aufnahme von Vertretern der Selbstbestimmungsbewegung in Kabilia, einer algerischen Region mit starken Autonomiebestrebungen, in Mali zu erwägen. Als wollte man sagen: "Wenn ihr die Tuareg-Bewegungen im Norden Malis auf eurem Territorium aufnehmen wollt, werden wir eure Autonomisten aus Kabila aufnehmen". Schließlich macht Mali Algerien für "die Verschlechterung der Sicherheitslage in der Sahelzone" verantwortlich. „Wenn es stimmt, dass die Intervention der NATO (in Wirklichkeit von einigen NATO-Mitgliedstaaten auf Ersuchen der rechtmäßigen malischen Behörden entsandte Militärkontingente, Anm. d. Red.) die terroristische Bedrohung verschärft hat, so ist es nicht minder die Ansiedlung der algerischen Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf (GSPC) in der Sahara und deren Anschluss an Al-Qaida, die die Ankunft des internationalen Terrorismus in der Region markiert". Vielleicht eine versteckte Botschaft, die andeuten soll, dass die algerischen Behörden versteckte Verbindungen zu einigen der terroristischen Gruppen haben, die in Mali und der übrigen Sahelzone operieren.
(L.M.) (Fides 26/1/2024)


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