ASIEN/HEILIGES LAND - In der katholischen Gemeinde in Gaza: Zwei Frauen von Scharfschützen der israelischen Armee getötet

Samstag, 16 Dezember 2023 krisengebiete   ortskirchen   kriege  

VaticanMedia

Gaza (Fides) – Die beiden Frauen Nahida und Samar Anton - Mutter und Tochter – wurden am Samstag, den 16. Dezember von einem Scharfschützen der israelischen Armee in der katholischen Pfarrei in Gaza getötet, die der Heiligen Familie geweiht ist und in der die meisten christlichen Familien seit Beginn des Krieges Zuflucht gefunden haben.
Die beiden Frauen - so ein ausführlicher Bericht des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem - wurden getötet, als sie auf dem Weg zum Nonnenkloster waren. Eine wurde getötet, als sie versuchte, die andere in Sicherheit zu bringen. Sieben weitere Personen wurden von Scharfschützen des israelischen Militärs verwundet, als sie versuchten, andere in der Kirche zu schützen.
In dem Bericht des Lateinischen Patriarchats wird betont, dass die israelische Armee "keine Warnung" gegeben habe und dass die Opfer "kaltblütig in den Räumlichkeiten der Pfarrei, wo es keine Kämpfer gibt", innerhalb des Pfarrkomplexes, der als Ort der Anbetung, des Gebets und als Zufluchtsort für schutzlose und hilfsbedürftige Menschen gekennzeichnet und allen bekannt war, getötet wurden.
Vor der Tötung von Nahida und Samar am frühen Morgen feuerte ein Panzer der israelischen Armee eine Rakete auf das Kloster der Mutter-Teresa-Schwestern ab, das 54 Menschen mit Behinderung beherbergt und Teil des Pfarrkomplexes ist. Die Artilleriegranaten trafen das Haus und zerstörten den Generator, der das Gebäude mit Strom versorgte, sowie die Treibstofftanks, was zu einem Brand führte.
Wie das Lateinische Patriarchat von Jerusalem berichtet, sind die 54 Menschen mit Behinderung derzeit an einem anderen Ort und haben keinen Zugang zu Beatmungsgeräten, "die einige von ihnen zum Überleben brauchen".
Bei der Bombardierung des Pfarrkomplexes waren bereits gestern Abend drei Menschen verletzt und Wassertanks zerstört worden, die "für das Überleben der Gemeinde unentbehrlich" sind.
Der vom Patriarchat veröffentlichte Bericht schließt mit dem Ausdruck der Verbundenheit im Gebet mit allen Familien, die "von dieser Tragödie betroffen sind". "Wir können nicht verstehen", schließt der Bericht des Patriarchats, "wie es möglich war, einen solchen Anschlag zu einem Zeitpunkt zu verüben, an dem sich die gesamte Kirche auf Weihnachten vorbereitet“.
(GV) (Fides 16/12/2023)


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