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Mosul (Fides) - Christliche Parteien und Aktivisten warnen erneut vor groß angelegten Immobiliengeschäften, die ihrer Meinung nach darauf abzielen, das Gleichgewicht in der demographischen Zusammensetzung im Gouvernement Ninive zu verändern, wo chaldäische, assyrische und syrische Gemeinschaften seit jeher verwurzelt sind. In einer von führenden Vertretern der fünf christlichen Parteien unterzeichneten Erklärung, die sich auf Informationen aus offiziellen und kommunalen Quellen stützt, prangen die Autoren Initiativen von Gemeinden in der Provinz Ninive an, die darauf abzielen, insbesondere im Bezirk Talkeif den Verkauf von Land an Käufer zu fördern, die bisher nicht in der Region leben und nicht zu den einheimischen christlichen Gemeinschaften gehören. „Solche Initiativen", heißt es in der Erklärung, "verstoßen gegen einen Absatz von Artikel 23 der Verfassung, der (auch nach einem Urteil des Obersten Gerichts Nr. 65 aus dem Jahr 2013) als ein Verbot des Erwerbs von Grundstücken und Immobilien zu dem Zweck auszulegen ist, das demografische Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Teilen der irakischen Bevölkerung in einer Weise zu verändern, die einer sektiererischen Mentalität entspricht. Nach Ansicht der Vorsitzenden der Parteien, die das Kommuniqué unterzeichnet haben, ist eine solche Mentalität noch immer die Richtschnur für die Entscheidungen "derjenigen, die derzeit an der Macht sind, auch wenn sie mit Worten das Gegenteil behaupten".
Die Verfasser der Erklärung appellieren an den Premierminister und den Minister für Bauwesen, Stadtverwaltung und öffentliche Arbeiten, den zuständigen Behörden sofortige Anweisungen zu erteilen, um "alle Maßnahmen zu stoppen, die darauf abzielen, den gegenwärtigen Status der Immobilien in den historischen Siedlungsgebieten der einheimischen christlichen Gemeinschaften im Irak tiefgreifend zu verändern".
Die Politiker fordern auch die Einrichtung neuer Verwaltungseinheiten in der Ninive-Ebene, um die Entwicklung von Infrastruktur und Dienstleistungen zu fördern und Prozessen entgegenzuwirken, die die Auswanderung von Christen weiter anheizen und die Rückkehr derjenigen behindern, die aus der Ninive-Ebene geflohen waren, als diese weitgehend unter die Kontrolle der dschihadistischen Milizen des so genannten Islamischen Staates (IS) geraten war. Das Dokument schließt mit einem Appell an die Christen, rassistischen und sektiererischen Praktiken und Mentalitäten entgegenzutreten, "die die Harmonie des friedlichen Zusammenlebens untergraben".
Bei den fünf christlichen Parteien, die den Appell im Hinblick auf Störung des demografischen Gleichgewichts in der Ninive-Ebene lancieren, handelt es sich um Assyrische Patriotische Partei, die Patriotische Union Bethnahrain, die Abnaa al-Nahrain-Partei, die Assyrische Demokratische Bewegung (Zowaa) und den Assyrisch-Syrisch-Chaldäische Volksrat. Der Aufruf wurde nicht von der "Babylon-Bewegung" unterzeichnet, die vier der fünf für christliche Abgeordnete reservierten Sitze im irakischen Parlament besetzt.
(GV) (Fides 21/6/2023)
