San José (Fides) - "Ja zur Gerechtigkeit, zur Liebe, zum Frieden", forderte Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch in Costa Rica am 3. März 1983. Und unter dieses Motto stellen nun die Mitglieder der costaricanischen Bischofskonferenz ihre Schlussbotschaft zur Vollversammlung, wenige Tage bevor sich der Besuch von Johannes Paul II. zum 40. Mal jährt, da sie der Meinung sind, dass die Worte des Papstes "in dem aktuellen Kontext, in dem wir leben, einen Widerhall finden sollte".
Zu den Themen, mit denen sich die Bischöfe auf dem Treffen vom 6. bis 9. Februar befassten, gehörte auch die Kriminalität. In diesem Zusammenhang erinnerten die Bischöfe daran, dass die Zahl der Tötungsdelikte in Costa Rica in den letzten Jahren gestiegen ist und im Jahr 2022 mit einer Rate von 12,6 pro 100.000 Einwohner einen historischen Höchststand erreicht hat. "Der vergangene Januar schloss mit einer alarmierenden und schmerzlichen Zahl von 73 Tötungsdelikten, einer Zahl, die es in diesem Land noch nie gegeben hat und die ihn zum gewalttätigsten Monat in unserer Geschichte macht", schreiben sie und appellieren mit Nachdruck an alle Behörden des Landes, „dieser Tragödie ein Ende zu setzen und einen ernsthaften und konkreten Dialog" einzuleiten, der es ermöglicht, gemeinsame Lösungen zur Bekämpfung dieses Problems zu finden. "In diesem Sinne ist es wichtig, den Kampf gegen die sozialen Ungleichheiten fortzusetzen und zu versuchen, mehr Solidarität und Liebe für die Bedürftigen zu wecken", betonen sie. Die Gesellschaft und die Bürger des Landes ermahnen sie: „Wir können und dürfen uns nicht an die Gewalt gewöhnen".
In Anbetracht der Herausforderungen, mit denen sich die costaricanische Gesellschaft und die Welt im Allgemeinen konfrontiert sehen, "müssen unseren Blick auf Gott richten und uns für Frieden, Brüderlichkeit, Einheit und das Gemeinwohl einsetzen". Die Bischöfe wenden sich insbesondere an die Politiker mit der Bitte um gegenseitigen Respekt und Dialogbereitschaft, „um Frieden und der soziale Gerechtigkeit, die Costa Rica über viele Jahrzehnte geprägt haben, wiederhergestellt werden". In Gemeinschaft mit Papst Franziskus schließen sie sich seinem sehnlichen Wunsch nach Frieden an, "damit die Kriege, die in der Welt stattfinden, ein Ende haben".
Die Bischöfe erinnern auch die anhaltende Bildungskrise, die hohen Lebenshaltungskosten, die besonders die Schwächsten treffen und die zunehmende Polarisierung. Sie appellieren in diesem Zusammenhang an die Verantwortung aller Bürger, "sich für die Konsolidierung einer besseren Gesellschaft einzusetzen, in der das Gemeinwohl im Vordergrund steht, in der wir jeden Akt der Korruption ablehnen und alles anprangern, was gegen das Gesetz verstößt". Die Familie als Grundzelle der Gesellschaft müsse "ihre führende Rolle bei der Erziehung und Bildung der neuen Generationen und bei der Achtung der Würde der Person und des Lebens wieder aufnehmen".
Zum 40. Jahrestag des Besuchs von Papst Johannes Paul II. laden die Bischöfe am Donnerstag, den 2. März zu einem feierlichen Gottesdienst ein in der Kathedrale von San José ein, während für Samstag, den 4. März, ist ein Konzert im Nationalstadion anberaumt wurde.
(SL) (Fides 10/2/2023)
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