ASIEN/SYRIEN - Armenisch-katholisches Patriarchat bittet im Advent um Gebet für Frieden im Nordosten Syriens

Donnerstag, 24 November 2022 mittlerer osten   ostkirchen   kriege   kurden   geopolitik   dschihadisten  

ilfaroonline.it

Aleppo (Fides) – Im Advent lädt das armenische-katholische Patriarchat die Christen insbesondere zum Gebet für den Frieden und das Ende des Leids für die Menschen im Nordosten Syriens ein, der seit langem unter den Auswirkungen Bombardierungen und militärischen Angriffen der türkischen Streitkräfte auf kurdische Ziele der Regionen leidet.
Das Patriarchat wendet sich mit diesem Ersuchen geistlicher Natur in erster Linie an seine eigenen, über den gesamten Nahen Osten und den Rest der Welt verstreuten Gemeinden und erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass Luftangriffe, Drohnenangriffe und Artillerieangriffe auf Veranlassung der türkischen Regierung gegen die Städte Hassaké und Qamishli sowie gegen Dörfer in den syrischen Provinzen Aleppo, Raqqa, Deir ez Zor und Hassakè weitergehen. „Die militärischen Angriffe", heißt es in dem Gebetsaufruf wörtlich, "treffen Infrastrukturen und führen auf diese Weise zur Blockierung der Wasser- und Stromversorgung zum Nachteil der lokalen Bevölkerung. Ein Szenario des Schmerzes und des Leids, in dem es notwendig ist, den Herrn im Gebet um die Rückkehr des Friedens in die von endlosen Konflikten gequälten Länder und Bevölkerungen zu bitten“.
Die Türkei will mit den Angriffen Stellungen kurdischer Kämpfer im Nordosten Syriens treffen. Die Region wurde de facto der Kontrolle der Regierung in Damaskus entzogen und untersteht einer so genannten Autonomen Verwaltung Nordostsyriens, die von Syrischen Demokratischen Kräften (Syrian Democratic Forces, SDF) geführt wird. Das Bündnis aus kurdisch geführten Kräften und Milizen wurde während der Jahre des Syrienkonflikts gebildet. Auch Soldaten der syrischen Armee und insbesondere die Zivilbevölkerung in der Region zahlen den Preis für die militärische Eskalation. Zuletzt verursachte der Angriff auf ein Gaswerk in Hassaké einen Großbrand, der Tote und Verletzte unter den Arbeitern zur Folge hatte, während türkische Bombardements in der Gegend von Deir ez Zor auch die dort stationierten US-Militärposten alarmierten. Nach einem Drohnenangriff auf das Lager El-Hol gelang Dutzenden von dschihadistischen Gefangenen, die mit dem Islamischen Staat (IS) in Verbindung stehen, die Flucht.
Nach Ansicht mehrerer Beobachter soll die türkische Militäroffensive möglicherweise in allen syrischen Gebieten entlang der Grenze den Weg für eine Bodeninvasion ebnen.
(GV) (Fides 24/11/2022)


Teilen: