ASIEN/KIRGISISTAN - Grundstein von Papst Franziskus gesegnet: Erste katholische Kathedrale des Landes soll in der Haupstadt entstehen

Montag, 14 November 2022 ortskirchen   evangelisierung   mission   nächstenliebe  

foto Damian Wojciechowski SJ

Biškek (Fides) - Kirgisistan wird bald seine erste katholische Kathedrale haben. Das Gotteshaus wird im Herzen der Hauptstadt Biškek entstehen, sein Grundstein wurde bereits von Papst Franziskus gesegnet. Die Bauarbeiten werden nun in den kommenden Wintermonaten beginnen, und das Bau-Projekt, das am 9. November auf einer Pressekonferenz in Biškek vorgestellt wurde, soll innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein.
Heute befindet sich die einzige katholische Kirche in Biškek in einem Gebiet in äußerster Randlage. "In einem Land mit einer muslimischen Mehrheit gibt es Menschen, die nicht einmal von der Existenz der weit vom Stadtzentrum entfernten katholischen Pfarrei wissen, nicht zuletzt, weil es richtige Verkehrsanbindung gibt und die Straße zur Kirche erst vor einem Jahr geteert wurde", so Pater Damian Wojciechowski (SJ), der Ökonom der Apostolischen Administration Kirgisien, gegenüber Fides. Der Bau der bisherigen kleinen Gemeindekirche in der Vorstadt war dank einer Genehmigung möglich, die die sowjetischen Behörden 1969 einigen deutschen Katholiken erteilt hatten. Die katholische Gemeinde bestand damals aus den während des Zweiten Weltkriegs dorthin Deportierten. Der Bauplatz, ein abgelegener und schwer zugänglicher Ort, wurde auch gewählt, um die Kirche nicht zu sehr in den Blickpunkt zu rücken. "Der Raum, den wir jetzt haben", fährt der Jesuit fort, "ist sehr klein und erlaubt es uns nicht, alle Aktivitäten durchzuführen, die wir gerne hätten. Dank der neuen Räumlichkeiten neben der Kathedrale, die uns zur Verfügung stehen werden, können wir eine Reihe von kulturellen Initiativen, Gebetstreffen und Bibellesungen für verschiedene Altersgruppen anbieten".
Das Projekt für den Bau der katholischen Kathedrale ist Teil der Stadtentwicklung, die die Hauptstadt Biškek in den letzten Jahren geprägt hat. Valerij Dil', Berater des Präsidenten der Kirgisischen Republik Sadir Japarov, betonte in diesem Zusammenhang bei der Präsentation Projekts: "Der Bau der neuen Kirche wird auch von internationaler Bedeutung sein. Unsere Republik bekennt sich zu demokratischen Grundsätzen und zur Freiheit, sich zu seinem Glauben zu bekennen. Der Bau der Kathedralkirche ist ein Beweis dafür", Dil' betonte auch die Bedeutung des Ereignisses nicht nur für die Katholiken im Land, sondern für das gesamte kirgisische Volk.
„In einem Land, in dem Armut und Korruption weit verbreitet sind, hat die katholische Kirche stets ihre Bereitschaft gezeigt, sich in den Dienst der gesamten Bevölkerung zu stellen. Die karitativen Aktivitäten haben nie aufgehört", sagt Pater Damian Wojciechowski, "nicht einmal während des Bürgerkriegs 2010 oder der jüngsten Pandemie. Derzeit haben wir neben anderen Aktivitäten auf dem Land auch ein Heim für alleinstehende Mütter und eines für behinderte Kinder und Jugendliche. Das Evangelium zu verkünden bedeutet auch, den neuen Generationen zu helfen, ihr Leben auf den Aufbau einer gerechteren und einladenderen Gesellschaft für alle auszurichten".
Der Apostolische Administrator, Pater Anthony James Corcoran (SJ), erinnerte auf der Pressekonferenz daran, dass Papst Franziskus den Grundstein für künftigen Kathedrale während seines jüngsten Besuchs in Kasachstan in Nur Sultan gesegnet hatte. „Bei dieser Gelegenheit", so der Jesuitenpater Corcoran, "erinnerte der Papst alle Anwesenden an die Bedeutung der Mission, die der katholischen Präsenz in der kirgisischen Gesellschaft anvertraut wurde: den vielen Bedürftigen zu helfen“. Der Apostolische Administrator betonte auch, dass die kirgisischen Katholiken mit ihren muslimischen Mitbürgern das Bemühen darum gemeinsam voranbringen, "die Welt um uns herum besser zu machen".
Nach etwa acht Jahren, in denen die Pfarrei von Biškek unter der Jurisdiktion der Apostolischen Administratur in Karaganda stand, errichtete Johannes Paul II. 1999 eine „Missio sui iuris“ in Kirgisistan, und Benedikt XVI. richtete 2006 die Apostolische Administration ein. Derzeit leben mehrere tausend Katholiken in Kirgisistan, von denen etwa 500 aktive Mitglieder der sieben Pfarreien in der Republik sind. Die drei wichtigsten Kirchen befinden sich in Biškek, Jalal-Abad und Talas. Katholiken, die weit von den Pfarreien entfernt leben, versammeln sich zum Gebet in Privathäusern und werden regelmäßig von Missionaren besucht, die in Kirgisien arbeiten. Unter den katholischen Ordensleuten sind die Jesuiten zahlenmäßig am stärksten vertreten (10, aus Slowenien, Vietnam, den Vereinigten Staaten, Kasachstan, Kirgisien und Polen), aber auch anderer Institute sind vertreten: es gibt fünf Franziskanerinnen (Schulschwestern vom hl. Franziskus), drei Consolata-Missionsschwestern und einen Diözesanpriester aus der Slowakei. Erst vor einigen Tagen sind auch die ersten Missionarinnen der Nächstenliebe, der von Mutter Teresa von Kalkutta gegründete Orden, in Biškek eingetroffen und werden dort bald ihr eigenes Kloster in der Hauptstadt eröffnen.
(CD) (Fides 14/11/2022)


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